Taiwans Botschaft beim Heiligen Stuhl zeigt eine Ausstellung zeitgenössischer Künstler des Landes. Die mit einer Vernissage am Mittwoch eröffnete Schau ist nach Voranmeldung bis Ende April 2020 zu sehen.
Verhältnis von Mensch und Umwelt
Unter Verwendung von teils traditionellen Gestaltungsformen und Materialien, teils Zitaten der westlichen Kunstgeschichte behandeln die Gemälde, Grafiken, Reliefs und Objekte religiöse Themen, aber auch das Verhältnis von Mensch und Umwelt oder die Beziehung zwischen Tradition und Moderne. Realisiert wurde die Schau vom taiwanesischen Kulturministerium in Zusammenarbeit mit dem Nationalmuseum für Schöne Künste in Taiwan.
Botschafter Matthew Lee verwies bei der Eröffnung auf die Forderung von Papst Franziskus nach einer "Kultur der Begegnung". Die Ausstellung zeige "die Begegnung zwischen Glaube und Kultur unter einem anderen Licht: der Kunst, der Farbe, der Kreativität, persönlicher Kontakte". Viele der gezeigten Künstler waren im Zuge ihrer Ausbildung oder für einzelne Schaffensphasen im Ausland, etwa in den USA, Israel oder europäischen Staaten.
Diplomatische Beziehungen durch Kulturprojekte festigen
An der Vernissage nahm auch der Präsident des Päpstlichen Kulturrates teil, Kardinal Gianfranco Ravasi. Die Ausstellung steht im Rahmen ähnlicher Initiativen, diplomatische Beziehungen durch Kulturprojekte zu festigen. So gab es in jüngerer Vergangenheit auch Kooperationen zwischen den Vatikanischen Museen und der kommunistischen Volksrepublik China. Umgekehrt zählt der Vatikan zu den wenigen Staaten, die gegen den Druck Pekings an diplomatischen Beziehungen zu Taiwan festhalten.