Domglocken werden wissenschaftlich untersucht

Probeläuten in Köln

Rund um den Kölner Dom werden in den kommenden Tagen immer wieder unerwartet Glocken erklingen. Dahinter steckt eine Untersuchung, die testen soll, ob der Klang verbessert werden kann.

Der Klöppel im vollen Einsatz / © Boecker
Der Klöppel im vollen Einsatz / © Boecker

Die Kölner Domglocken werden in dieser Woche wissenschaftlich untersucht und gemessen. Experten des Europäischen Kompetenzzentrums für Glocken "ECC-ProBell" der Hochschule Kempten testen das Geläut auf mögliche klangliche Verbesserungsmöglichkeiten, wie ein Sprecher der Kölner Dombauhütte am Montag auf Anfrage mitteilte. Daher werde es bis Freitag immer wieder zu Probeläuten kommen. Erst vor wenigen Wochen fand die jährliche tournusmäßige Inspektion der elf Glocken der Kathedrale statt.

Im Vierungsturm des Kölner Doms befinden sich drei Glocken sowie im Glockenstuhl im Südturm acht, darunter die "dicker Pitter" genannte Petersglocke, die mit einem Durchmesser von 3,24 Meter größte freischwingende Glocke der Welt. Zudem verfügt der Kölner Dom über das älteste, klanglich aufeinander abgestimmte Geläute des Abendlandes: Die Angelusglocke und die Wandlungsglocke, die etwa aus der Zeit der Chorweihe im Jahr 1322 stammen.

"Dicker Pitters" unter der Lupe

Als Anfang 2011 der 800 Kilogramm schwere Klöppel des "dicken Pitters" abgebrochen und auf die Wartungsebene des Glockenstuhls gestürzt war, ermittelten Wissenschaftler des Europäischen Kompetenzzentrum für Glocken, dass der Klöppel zu schwer war.

"ProBell" hat nach eigenen Angaben Verfahren entwickelt, um das Gefährdungspotenzial des Läutens für eine Glocke zu bestimmen. Die Beanspruchungen beim Läuten werden mit Computermodellen simuliert und anhand vorliegender Daten zur Lebensdauer und Ermüdungsfestigkeit der Glockenbronze bewertet. Damit lassen sich unter anderem optimale Läutebedingungen berechnen.


Quelle:
KNA