1216 wurde der Orden des heiligen Dominikus als von Papst Honorius III bestätigt – heute zählen zur Familia Dominicana 6.000 Ordensbrüder, 24.000 Ordensschwestern und 120.000 Laien. In der Region Köln/Bonn leben zurzeit 18 Brüder, die sich insbesondere um die Begleitung der Menschen kümmern, die täglich die Innenstädte beleben. "Hier im Erzbistum Köln bildet die City-Seelsorge einen Schwerpunkt unserer Arbeit. Die Dominikaner sind aber deutschlandweit auch an anderen Schnittstellen zwischen Gesellschaft und Kirche tätig," sagt Provinzial Dr. Johannes Bunnenberg.
Schnittstellen zwischen Gesellschaft und Kirche sind für die Dominikaner außerdem Hochschulen, Gefängnisse, Krankenhäuser, Schulen und Verbände. Der ursprüngliche Name heißt "Orden der Prediger" und macht den Auftrag deutlich. Die Brüder und Schwestern des Ordens wollen an die Ränder gehen und dort, wo religiöse Sprachlosigkeit herrscht, das Evangelium verständlich und einladend verkünden. Die Dominikaner sind vor allem im städtischen Raum anzutreffen, wo sie Impulse aus Philosophie, Theologie und Mystik geben.
Dominikus als überzeugter Europäer
Dominikus (1170-1221), der Ordensgründer, sah seinen Auftrag im Leben der Menschen, begegnete ihnen auf Augenhöhe und ging hinaus, um das Evangelium zu verkünden. Schnell breitete sich die Ordensgemeinschaft in ganz Europa aus. Dominikus entsandte seine Ordensbrüder in europäische Städte und reiste selber in aufstrebende Universitätsstädte. "Auch heute würde Dominikus die Herausforderungen unserer Zeit als überzeugter Europäer angehen", ist sich Provinzial Dr. Johannes Bunnenberg sicher.
Rund um das Jubiläumsjahr schauen die Dominikaner zurück auf Aspekte ihrer Ordensgeschichte. Im November 2014 fand bereits eine Tagung zur Geschichte des Ordens an der Universität Köln statt, an der Uni Regensburg läuft aktuell eine Ausstellung über die Geschichte der Dominikaner. "Es geht bei diesem Jubiläum jedoch nicht um museale Nostalgie", betont Provinzial Bunnenberg. "Vielmehr verstehen wir unsere Tradition als eine Quelle von Identität und als Schatz an Erfahrung."
Gottesdienst mit Kardinal Woelki live auf domradio.de
Zum Straßenfest am Samstag ab 15 Uhr auf dem Platz rund um die Andreaskirche mit Livemusik, Kuchenbuffet und Begegnungen ist jeder eingeladen. Um 20 Uhr tritt der Kölner Jugendchor St. Stephan auf. Zuvor findet ein Festakt mit 400 geladenen Gästen im Maternushaus statt.
Am Sonntag wird das Jubiläum mit einem Festgottesdienst um 11 Uhr in der Dominikanerkirche St. Andreas mit dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki gefeiert. domradio.de überträgt im Internet live in Bild und Ton.