Dompropst Assmann vertraut auf die christliche Hoffnung

"Antwort auf moderne Herausforderungen"

Am Ersten Adventssonntag hat Kölns Dompropst Assmann im Kapitelsamt aus dem Kölner Dom, das teilweise in lateinischer Sprache gefeiert wurde, über die christliche Hoffnung im Angesicht von Krisen wie Krieg und Klimawandel gepredigt.

In seiner Predigt im Kölner Dom setzte sich der Dompropst intensiv mit aktuellen globalen Herausforderungen und der christlichen Hoffnung auseinander. Zu Beginn reflektierte Assmann über die Herausforderungen der modernen Welt und die Rolle des christlichen Glaubens bei der Bewältigung dieser Probleme. Mit dem Text des Evangeliums leitete er die Besinnung ein, in der der Domprobst naturbedingte Katastrophen sowie gesellschaftliche und politische Krisen als Spiegel heutiger und vergangener menschlicher Ängste erörterte. "Habt keine Angst, sagt Jesus Christus, ich komme und werde euch retten. Und wenn ich komme, dann richtet euch auf.", erinnerte der Prediger die Gemeinde und sprach über die Parallelen zwischen den heutigen globalen Krisen, wie dem Klimawandel, Kriegen und Naturkatastrophen; und den Ängsten der Menschen zur Zeit Jesu, wie sie im Evangelium beschrieben werden.

Der Dompropst unterstrich die Einzigartigkeit der christlichen Perspektive mit Schwerpunkt auf Hoffnung und betonte die zentrale christliche Botschaft der Hoffnung und des Vertrauens in Gottes Versprechen, unabhängig von den äußeren Umständen: "Richtet euch auf und erhebt eure Häupter und schaut nach vorne in eine Zukunft, die besser ist als jede Gegenwart." Er führte aus, wie diese in Zeiten der Not nicht nur bewahrt, sondern auch bezeugt werden sollte.

Hoffnungsmotor Liebe

Assmann erklärte, dass Christen aufgerufen sind, sich von Angst und Pessimismus zu befreien und stattdessen ein Leben der Hoffnung und der aktiven Nächstenliebe zu führen. Er betonte, dass Christen durch ihren Glauben an Jesus Christus und dessen Verheißungen eine besondere Rolle in der Gesellschaft einnehmen, nicht als Überlegene, sondern als Hoffnungsträger. Dies, so forderte er, soll man durch die Hilfe am Mitmenschen und die Verbreitung von Hoffnung in einer oft trostlosen Welt manifestieren: "Der Motor für diese Hoffnung ist die Liebe, die Gott uns hat. Diese Liebe, die wir anderen weitergeben können."

Zusammenfassend rief Assmann die Gemeinde dazu auf, ihre Augen auf Jesus Christus und seine Verheißungen zu richten und sich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen, indem sie die christliche Hoffnung und Liebe in ihren Gemeinschaften zum Ausdruck bringen und verbreiten.


Das Vokalensemble Kölner Dom mit Domkapellmeister Eberhard Metternich (Kölner Dommusik)
Das Vokalensemble Kölner Dom mit Domkapellmeister Eberhard Metternich / ( Kölner Dommusik )

Das Vokalensemble Kölner Dom singt unter der Leitung von Eberhard Metternich "Nun komm der Heiden Heiland" von Michael Prätorius, "Maria durch ein Dornwald ging" von Stefan Claas, "Virga Jesse floruit" von Anton Bruckner sowie im Wechsel mit der Gemeinde die Vierte Choralmesse (Adventus et Quadragesima). An der Orgel: Winfried Bönig.


Die Adventszeit ist Zeit der Erwartung, des Sich-neu-Ausrichtens auf Gott, der uns entgegenkommt. Der Advent umfasst ein dreifaches Kommen Gottes:

das Warten Israels auf die Ankunft des Messias,

das Warten der Christen auf die Wiederkunft Christi und

das tägliche Kommen Gottes in unser Leben.

Kerze auf einem Adventskranz / © kramarek (shutterstock)
Kerze auf einem Adventskranz / © kramarek ( shutterstock )

Das mit dem ersten Adventssonntag begin-nende neue Kirchenjahr will in uns die Haltung der wachsamen Erwartung wieder neu wecken. Die biblischen Texte sprechen am ersten Adventssonntag noch stark vom Ende der Welt und der Wiederkunft Christi. Die weiteren Sonntage stellen uns dann den Täufer Johannes, den Vorläufer Jesu, und Maria, die Mutter Jesu, als adventliche Gestalten vor Augen. 

Die liturgische Farbe im Advent: violett / © Beatrice Tomasetti (DR)
Die liturgische Farbe im Advent: violett / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Das violette Messgewand und der Verzicht auf das Gloria in der Messfeier verdeutlichen etwas vom Bußcharakter dieser Zeit, der aber die erwartungsvolle Freude auf den Kommenden nicht verdrängt. Deshalb erklingt auch weiterhin das Halleluja. Gott will bei uns ankommen. Deshalb sind wir gefragt, ob auch wir bei ihm ankommen wollen, ob wir uns für die Begeg-nung mit ihm bereiten wollen.

Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Dezember 2024