Das Geheimnis der Dreifaltigkeit ist nicht einfach zu erklären. Das hat auch der emeritierte Weihbischof Manfred Melzer heute im Kölner Dom anmerken müssen. "Viele sagen, der heutige Mensch hat zu diesem Geheimnis des christlichen Glaubens ein verstörtes Verhältnis.“
Das Geheimnis anbeten
Dieses Mysterium erklärte Melzer in seiner Predigt dann aber u.a. mit dem Gero-Kreuz, das im Kölner Dom hängt. Hier würde Jesus Tod am Kreuz dargestellt. Ohne Leben und ohne Stärke. Aber gleichzeitig sei er mit seinem Vater im Himmel verbunden und so erzähle das Kreuz vom ewigen Leben.
Genau das sei das Geheimnis, das wir nicht nur definieren und predigen dürften, sondern wir müssten es auch begrüßen und anbeten: "So bist du Gott, dem ich mich anvertraue", so Melzer.
Christliche Grundaussage im Fokus
Das Dreifaltigkeitsfest stellt uns Gott vor als den einen Gott, der gleichzeitig drei-einig ist: Vater, Sohn und Geist. Anders als bei anderen Festen steht im Mittelpunkt des Dreifaltigkeitsfestes eine christliche Grundaussage, kein einzelnes Heilsereignis. Der Ursprung dieses Festes liegt im Mittelalter, im gallischen Raum. In Klöstern wurde es schon vor der Wende ins zweite Jahrtausend gefeiert. Erst 1334 wurde es offiziell eingeführt.
Dass wir das Fest am Sonntag nach Pfingsten feiern, verdeutlicht, dass hier die Vollendung des Heilsmysteriums im Mittelpunkt steht. Gott ist in sich selbst Beziehung: Vater – Sohn und Geist. Er will, dass wir Menschen die Beziehung zu ihm suchen und pflegen. Zugang zum Geheimnis des Hochfestes der allerheiligsten Dreifaltigkeit, das gleichwohl Geheimnis bleibt, finden wir über Jesus und seine Botschaft vom Vater im Himmel und vom Geist, den der Vater im Namen Jesu sendet (vgl. Joh 14,26).
Bedeutung des Kreuzzeichens
Mit jedem Kreuzzeichen erinnern wir uns daran, dass wir auf den dreifaltigen Gott getauft sind. Die katholische Kirche zählt die Sonntage bis zur Liturgiereform "nach Pfingsten", während die evangelische Kirche noch heute die Sonntage "nach Trinitatis“ zählt.
aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Juni 2017