Da Bewohner in der östlichen Kleinstadt Port Edward seit einem Jahrzehnt auf eine funktionierende Wasserversorgung warten, hat sich die lokale Methodistenkirche zum zentralen Versorgungspunkt entwickelt - mit Brunnen, Duschen und sogar Toilettenanlagen im Kirchengarten. Einwohner der 4.000-Seelen-Gemeinde seien dankbar für das "heilige Wasser", das sie täglich in Eimern holten, berichtet die Zeitung "Mail & Guardian" (Freitag).
Vielerorts fehlt es an Strom und Wasser
Am Montag wählt Südafrika neue Stadt- und Kommunalregierungen. Der Urnengang hat den Fokus erneut auf das Versagen vieler Regionalpolitiker gelenkt. Vielerorts in dem Schwellenstaat fehlt es 27 Jahre nach Anbruch der Demokratie immer noch an Strom, Wasser, Toiletten und Straßen.
Südafrikas katholische Bischöfe kritisierten vor den Wahlen, das Vertrauen in den demokratischen Prozess sei "erschüttert". Zu viele Politiker sähen ihren Job als "Chance zur Selbstbereicherung".
Wasser wurde zum Wahlkampfthema
Das Thema Wasser wurde vor allem in ländlichen und verarmten Regionen zum Wahlkampfthema. Auch in Port Edward und dem umliegenden Bezirk Ugu beschuldigten politische Kontrahenten den regierenden African National Congress (ANC), die Versorgung zu vernachlässigen. Korruption und eine veraltete Infrastruktur hätten zu einer "Wasserkrise" geführt.