Wie lokale Medien berichten, schossen Unbekannte am Mittwoch in der Hauptstadt Quito auf Fernando Villavicencio (59), als dieser nach einer Wahlkampfveranstaltung in ein Auto steigen wollte. Sechs Tatverdächtige wurden festgenommen.
Kritiker des linken Lagers um Ex-Präsident Rafael Correa
Laut einigen Umfragen lag Villavicencio auf Rang zwei und hatte gute Chancen, eine mögliche Stichwahl zu erreichen. Andere Umfragen sahen ihn im hinteren Feld. Er galt als Kritiker des linken Lagers um Ex-Präsident Rafael Correa.
"Wir waren nur wenige Meter von ihm entfernt, als wir gingen, fielen 40 Schüsse. Wir haben soeben die Bestätigung erhalten, dass er gestorben ist. Es ist ein unbeschreiblicher Schmerz für die Familie", wird Galo Valencia, ein Onkel des Kandidaten, in lokalen Medien zitiert.
Proteste und Gewalt prägen Ecuador seit Jahren
Am 20. August finden in Ecuador Präsidentschaftswahlen statt, nachdem der konservative Amtsinhaber Guillermo Lasso vor wenigen Wochen seinen Rücktritt und die Auflösung des Parlaments verkündet hatte.
Das südamerikanische Land wird seit Jahren von einer anhaltenden Welle von Gewalt erschüttert.
Ecuadorianische Bischofskonferenz verurteilt Mord
Wie die katholische Nachrichtenagentur CNA Deutsch unter Berufung auf ihre spanischsprachige Schwesteragentur ACI Prensa berichtet, drückte die ecuadorianische Bischofskonferenz ihre "tiefe Solidarität" mit der Familie des ermordeten Präsidentschaftskandidaten aus und betonte, dass sie alle Formen von Gewalt verurteile, "die auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft entfesselt werden".
Zudem erklärten die ecuadorianischen Bischöfe ihren Willen, sich "Initiativen zur Wiederherstellung der sozialen Sicherheit in unserem geliebten Land" anzuschließen und bekräftigten ihre "feste Verpflichtung, für den Frieden auf der Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Wahrheit zu beten und zu arbeiten".