Digitalität in kirchlichen Reformprozessen mitdenken

"Ein blinder Fleck"

Die katholische Kirche beachtet Digitalität nicht ausreichend, sagte der Sankt Georgener Pastoraltheologe Wolfgang Beck. Dabei kann es auch "digitale Kirchorte" geben und das Digitale verändere das Bild des Menschen, betonte er.

Symbolbild Soziale Medien und Kirche / © Puwadon Sang (shutterstock)
Symbolbild Soziale Medien und Kirche / © Puwadon Sang ( shutterstock )

Der Sankt Georgener Pastoraltheologe Wolfgang Beck kritisiert eine fehlende Beachtung von Digitalität in der katholischen Kirche. "In fast allen deutschen Diözesen finden verschiedene Entwicklungs- und Reformprozesse statt. Digitalität kommt in diesen Prozessen aber praktisch nicht vor", sagte Beck im Interview dem Portal katholisch.de (Donnerstag). Abgesehen von wenigen Ausnahmen sei dies "ein blinder Fleck in Fragen der Kirchenentwicklung".

Digitalität in der Kirche

Becks Ansicht nach scheint kaum ein Bewusstsein dafür vorhanden zu sein, dass es vielleicht auch "digitale Kirchorte" gibt. Dabei sei es spannend, dass sich im Digitalen auch das Bild des Menschen verändert. "Fragen von Sichtbarkeit und Lokalität verändern sich, es gibt Beschleunigungseffekte der Kommunikation, Formen des Erinnern verändern sich", so der Pastoraltheologe.

Besonders spannend sei, dass sich die Formen verändern, wie Menschen ihre Verbundenheit miteinander pflegen. "Das ist für kirchliches Leben und dafür, was Kirche im 21. Jahrhundert sein könnte, von großem Interesse, weil damit auch die Frage aufgeworfen ist, ob Kirche sich möglicherweise auch solchen neuen Formen des Zusammenlebens öffnet", sagte der Mitherausgeber des gerade erschienenen Kompendium "Theologie und Digitalität"(Herder).


Quelle:
KNA