Thema des Gedichtes ist die Trauer von Maria angesichts des Todes ihres Sohnes Jesu am Kreuz. Stabat mater, so beginnt es. Im Laufe der Kirchengeschichte hat sich ergeben, dass dieser Text vor allem am 15. September - dem Fest „Gedächtnis der Schmerzen Mariens“- gebetet wird.
Der Beter des Textes identifiziert sich im "Stabat mater“ mit der Gottesmutter Maria, die unter dem Kreuz steht und um ihren Sohn trauert.
Es muss nicht immer Pergolesi sein
Weltberühmt ist die Vertonung durch Giovanni Battista Pergolesi, doch wurde Musik mit dem mittelalterlichen Gedicht als Text in dieser Zeit oft komponiert.
Antonio Vivaldi zum Beispiel hat diese Worte ebenfalls sensibel in Musik umgesetzt. Seine Vertonung wurde 1712 in Venedig uraufgeführt. Die Besetzung ist eher schmal; ein Streichquartett, Generalbass und eine Alt-Gesangsstimme.
Doch auch im 20. Jahrhundert inspirierte es Komponisten, etwa Francis Poulenc. Am Anfang seiner Komponistenkarriere interessierte sich der Franzose kaum für Kirchenmusik.
Nach dem tragischen Tod eines engen Freundes wandte sich Poulenc der Katholischen Kirche wieder zu und schrieb ab 1937 regelmäßig Werke für den Gottesdienst oder geistliche Konzerte. 1950 entstand dann seine Vertonung des Stabat Mater. Er schuf eine beeindruckende Vertonung des zehnstrophigen Gedichtes für Sopran Solo, Chor und Orchester.
Im Radioprogramm von DOMRADIO.DE erklingen am Sonntagabend ab 20 Uhr Stabat-Mater-Vertonungen von Poulenc, Vivaldi, Palestrina und Deszprez.