Im Interview mit der Zeitung "La Croix" sagte der 60-Jährige, die Katholiken in Lyon wollten nun endlich wieder "vorwärts gehen" und "ein neues Kapitel aufschlagen". Er selbst wolle alles dafür tun, die Einheit der Diözese wiederherzustellen.
Ernennung durch Papst Ende Oktober
De Germay war Ende Oktober von Papst Franziskus ernannt worden. Die Stelle in dem französischen Erzbistum war vakant, seit der 70-jährige Barbarin im März seinen vorzeitigen Rücktritt eingereicht hatte. Hintergrund war der Vorwurf der Nichtanzeige sexuellen Missbrauchs, von dem Barbarin in einem Berufungsverfahren im Januar freigesprochen wurde. Der Erzbischof von Lyon trägt traditionell auch den Ehrentitel des Primas von Gallien.
Der aus Tours stammende de Germay erwarb ein Diplom als Ingenieur an der Militärhochschule Saint-Cyr-Coetquidan, bevor er 1991 die geistliche Laufbahn einschlug. Nach Studien in Toulouse und Rom empfing er 1998 in Toulouse die Priesterweihe. Danach war er in der Pfarrseelsorge und ab 2004 als Bischofsvikar für die Randbezirke von Toulouse sowie als Dozent für Sakramenten- und Familientheologie tätig. 2012 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Ajaccio. In der Französischen Bischofskonferenz gehört de Germay der Kommission für katholische Bewegungen und Laienvereinigungen an.