173 Missbrauchsopfer von Kirche in Spanien entschädigt

"Ein sehr geringer Teil"

Die katholische Kirche in Spanien hat nach Recherchen der Zeitung "El Pais" mindestens 173 Missbrauchsopfer finanziell entschädigt. Allerdings sei dies nur ein geringer Teil der Betroffenen, da in vielen Fällen nie eine Anzeige erfolgt sei.

Symbolbild Missbrauch / © somkhana (shutterstock)

Die Zahl bezieht sich den Angaben zufolge auf die Auswertung einschlägiger Presseberichte und Gerichtsurteile aus den vergangenen vier Jahrzehnten. Umfassende Daten zum Ausmaß der Finanzhilfen in Spanien wurden bislang weder von staatlicher noch von kirchlicher Seite veröffentlicht.

Durchschnittliche Entschädigung 12.000 Euro

Laut dem Bericht von "El Pais" erhielten die ausfindig gemachten Personen Zahlungen in Höhe von insgesamt mehr als zwei Millionen Euro. Der einzelnen Beträge schwanken - je nach Schwere des Falles - zwischen 600 und 50.000 Euro. Die durchschnittliche Entschädigung beläuft sich auf rund 12.000 Euro.

Die meisten Taten verjähren ohne Prozess

"El Pais" weist darauf hin, dass die 173 Personen vermutlich nur "einen sehr geringen Teil" der Gesamtzahl der Opfer kirchlichen Missbrauchs ausmachten. In vielen Fällen sei nie eine Anzeige erfolgt. Die meisten Taten verjährten ohne Prozess. Die Zeitung wirft der katholischen Kirche vor, in Spanien keine systematische Missbrauchsaufarbeitung zu betreiben. In Ländern wie Frankreich oder Deutschland werde weitaus konsequenter vorgegangen, so das Blatt.


Quelle:
KNA
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