Nicht nur Beethovens Musik erklingt als Bearbeitung für die Orgel zu seinem 250. Geburtstag im Kölner Dom – auch der 100 Jahre später geborene Louis Vierne ist bei der „zusammengesetzten“ Jubiläumssinfonie vertreten. Vierne ist einer der Großmeister der französischen Orgelkunst im 19./20. Jahrhundert gewesen.
Der Teufel als Teufelsgeiger
Giuseppe Tartini ist mit einem besonderen Werk in der Jubiläumssinfonie mit dabei – er starb in dem Jahr als Beethoven geboren wurde. Tartini trat nicht als Organist in Erscheinung, sondern als virtuoser Geiger und Komponist. Er schrieb die so genannte Teufelstriller-Sonate 1730, nachdem er geträumt hatte, er wäre einen Pakt mit dem Teufel eingegangen und der habe ihm meisterlich auf der Geige vorgespielt – die Komposition stellt den Traum und die Musik darin nach. Im Kölner Dom erklingt ein Auszug der Sonate als Orgelbearbeitung von Sebastian Küchler-Blessing.
Von Julius Reubke (1834-1858) folgt dann die Orgel-Sonate „Der 94. Psalm“, die den martialischen Text des Psalms beeindruckend in Musik umsetzt.
Improvisation eröffnet das Konzert
Sebastian Küchler-Blessing beginnt das Konzert unter dem Titel „Intrada“ mit einer eigenen Improvisation. Seit 2014 ist Küchler-Blessing als Domorganist verantwortlich für die Orgelmusik in Liturgie und Konzert an der Kathedralkirche des Ruhrbistums: Er spielt in den täglich gefeierten heiligen Messen auf der Dominsel und ist künstlerischer Leiter des Internationalen Orgelzyklus’ am Essener Dom sowie der Orgelmeditationen. Er ist Bachpreisträger des Leipziger Bach-Wettbewerbs und gewann u. a. den Mendelssohn-Preis.
Auch beim vorletzten Konzert der Orgelfeierstunden sind coronabedingt nur etwa 100 Zuhörer zugelassen. Die Ticketvergabe erfolgt über eine wöchentliche Kartenverlosung, die auf koelner-dom.de/orgelfeierstunden/ zu finden ist.
DOMRADIO.DE überträgt alle Konzerte der Orgelfeierstunden 2020 live in Ton und Bild immer dienstags ab 19:45 Uhr auf der Internetseite, bei Facebook (und der Facebook-Seite der Kölner Dommusik), Youtube und via dem katholischen Fernsehsender EWTN. In Regel gibt es ab viertel vor acht abends eine Werkeinführung durch den konzertierenden Organisten, ehe das Live-Konzert um 20 Uhr beginnt.