Diese wurde unter anderem vom Warschauer Bürgermeister Rafal Trzaskowski unterschrieben. Zugleich betonten sie, dass es ihnen nicht an Respekt für die Würde von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen mangle.
Allerdings hätten sie das "Gemeinwohl der gesamten Gesellschaft und vor allem die Rechte von Eltern und Kindern" im Blick, so die Bischöfe. Die LGBT-Charta sehe zwar die "Bekämpfung von Diskriminierungen vor, fördert jedoch die Diskriminierung anderer".
Zudem solle dieses Projekt aus öffentlichen Mitteln finanziert werden. "Das lässt Zweifel an der Achtung der Grundsätze der gesellschaftlichen Gerechtigkeit aufkommen", heißt es in der elf Punkte langen gemeinsamen Erklärung.
Thema dominiert den Wahlkampf
Am meisten Besorgnis ruft den Bischöfen zufolge die Forderung hervor, im Sexualkundeunterricht "Fragen der psychosexuellen Identität und der Geschlechteridentität" einzuführen, wie es die Weltgesundheitsorganisation WHO fordere. Dadurch könne Eltern leicht ihr Einfluss auf die Erziehung ihrer Kinder genommen werden und ein "verderbliches Programm" entstehen.
"Die vorgeschlagenen alternativen Visionen des Menschen zählen nicht zur Wahrheit über die menschliche Natur, sondern beruhen auf einer fantasievollen ideologischen Anschauung", kritisieren die Bischöfe. "Sie sind der europäischen Zivilisation nicht nur völlig fremd, sondern wären auch eine Bedrohung für die Zukunft unseres Kontinents, wenn sie zur Grundlage der gesellschaftlichen Normen würden."
Gegen die LGBT-Charta läuft die rechtskonservative Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit seit Tagen Sturm. Das Thema dominiert den Wahlkampf für die Europawahl Ende Mai.