70 Jahre christlich-jüdische Initiative:

Einsatz gegen Antisemitismus

Vor 70 Jahren hat sich der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Frankfurt am Main gegründet. Das feiert er mit einem ganzen Festwochenende und großer Prominenz.

Symbolbild Christentum Judentum / © StunningArt (shutterstock)
Symbolbild Christentum Judentum / © StunningArt ( shutterstock )

Beim Festakt am Sonntag im Rathaus Römer werde der Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) die Festrede halten, teilte der Koordinierungsrat in Bad Nauheim mit. Grußworte halten der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus und der katholische Bischof von Erfurt, Ulrich Neumeyr.

Studientagung und Verabschiedung des Generalsekretärs

Das Festwochenende beginnt diesen Freitag mit einer Studientagung mit dem Vorsitzenden der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Stephan Reimers. Am Samstag wird im Tagungszentrum Spenerhaus die Ausstellung "Das Recht des Anderen" über die Geschichte des Koordinierungsrates eröffnet.

Am selben Tag wird auch der Generalsekretär, Rudolf W. Sirsch, nach 19 Jahren im Amt in der Evangelischen Akademie Frankfurt verabschiedet. Er tritt Ende November in den Ruhestand, seine Nachfolgerin wird die hessen-nassauische Pfarrerin Ilona Klemens.

Koordinierungsrat fördert Programme gegen Antisemitismus

Ziele des Deutschen Koordinierungsrats mit Sitz in Bad Nauheim sind die Weiterentwicklung des christlich-jüdischen Dialogs und die Förderung von Programmen gegen Antisemitismus. Zudem hat er sich zur Aufgabe gesetzt, die Erinnerungskultur in Deutschland lebendig zu erhalten sowie die Wahrnehmung des heutigen Judentums in Deutschland zu stärken.

Der 1949 gegründete Rat vertritt als bundesweite Vereinigung mehr als 80 lokale und regionale Gesellschaften auf nationaler und internationaler Ebene. Er ist größtes Einzelmitglied im Internationalen Rat der Christen und Juden (ICCJ), in dem 40 nationale Vereinigungen für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit vertreten sind.

Insgesamt gut 20.000 Mitglieder in den einzelnen Gesellschaften

Zu den Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gehören in Deutschland eigenen Angaben zufolge rund 20.000 Mitglieder, Freunde und Förderer. Wie der Koordinierungsrat finanzieren sich die Einzelgesellschaften vor allem aus öffentlichen Mitteln, aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.

Quelle:
epd
Mehr zum Thema