Nach dem Richter-Fenster im Kölner Dom und den Lüpertz-Fenstern in Sankt Andreas erhält eine weitere Kirche in der Stadt zeitgenössische Glaskunst. Das vom Leipziger Künstler David Schnell gestaltete Rosettenfenster für den neugotischen Turm der evangelischen Christuskirche wird am Sonntag eingeweiht, wie die Evangelische Gemeinde Köln am Mittwoch mitteilte.
Schnell ist Meisterschüler von Arno Rink und zählt zu den bekanntesten Vertretern der "Neuen Leipziger Schule". 2009 realisierte er das "Friedensfensters" in der Leipziger Thomaskirche.
Wie sieht das neue Fenster aus?
Für die Kölner Christuskirche schuf der 1971 geborene Künstler ein etwa sieben Quadratmeter großes Rundfenster, das in weiten Teilen aus schmalen vertikalen Streifen aus gold-rosa Echtantikglas gefertigt ist. Ein gegenständliches Motiv ist nicht erkennbar.
Die vertikale Bewegung nach oben spiele eine zentrale Rolle, so Schnell. "So versuche ich, eine Art Brücke zwischen Realität und Transzendenz zu schaffen." Es gebe Anklänge an Gegenständlichkeit, Assoziationen von Landschaft und Architektur, zugleich jedoch eine pixelartige Auflösung, Verschiebungen oder Neuordnungen zu einem transzendenten Farbraum. Die Leuchtkraft der Glasbilder und ihre Farbigkeit sollten dem Raum einen sakralen Charakter verleihen.
Das bekannte Richter-Fenster im Dom
Im Kölner Dom befindet sich seit 2007 ein Fenster aus 11.263 bierdeckelgroßen farbigen Glaskacheln, das der Kölner Künstler Gerhard Richter geschaffen hat. Der Maler und Bildhauer Markus Lüpertz gestaltete zwischen 2005 und 2010 zwölf Fenster der romanischen Kirche Sankt Andreas in Köln.