In diesem Gremium sollen alle Fragen, die sexualisierte Gewalt betreffen, bearbeitet werden, teilte die Kirche am Montag in Hannover mit. Opfer sexueller Gewalt hatten die EKD zuletzt massiv kritisiert, ihr eine mangelnde Beteiligung der Betroffenen an der Aufarbeitung vorgeworfen und einen "radikalen Wandel" gefordert. Wegen verschiedener Konflikte hatte die EKD im vergangenen Jahr den Betroffenenbeirat ausgesetzt.
Bei einer Klausurtagung am Wochenende in Kassel verständigten sich ursprüngliche Mitglieder des Betroffenenbeirats und Vertreterinnen und Vertreter der EKD auf die Gründung des Beteiligungsforums. Betroffene sollen darin eine aktive Rolle bei der Gestaltung von Aufarbeitung, Prävention, Intervention, Unterstützung und Anerkennung in der evangelischen Kirche und Diakonie spielen.
"Entscheidender Schritt ist gemacht"
"Das Gespräch war intensiv und sehr grundsätzlich", erklärte Nancy Janz, ursprüngliches Mitglied des Betroffenenbeirats. "Ein ganz entscheidender Schritt zur angemessenen Beteiligung Betroffener ist gemacht." Birgit Mangels-Voegt, Expertin für Beteiligungsverfahren, erklärte, eine strukturierte Kommunikation zwischen Betroffenen und Kirchenvertretern sei unerlässlich. "Der Prozess wird durch externe Moderation, Supervision und Prozessbegleitung unterstützt."
Das neue Beteiligungsforum setzt sich aus Mitgliedern des ehemaligen Betroffenenbeirates, die in dieser neuen Form der Zusammenarbeit mitgestalten wollen, und Kirchenvertretern zusammen. Neben dem bisherigen Beauftragtenrat, der ebenfalls neu strukturiert wird, sind Vertreter aus den Landeskirchen sowie die Präses der Synode, die Diakonie Deutschland, der Bevollmächtigte des Rates und die Fachstelle Sexualisierte Gewalt der EKD eingebunden.