EKD zur Operation "Olivenzweig"

"Berlin darf zu Türkei-Militäreinsatz nicht schweigen"

Seit Ende Januar greift die türkische Armee Kurden in Nordsyrien an. Die Aktion gilt international als völkerrechtswidrig. Trotzdem gibt es kaum Protest – auch nicht aus der Kirche. Jetzt meldet sich die EKD zu Wort.

Eigentlich ist der Olivenzweig ein internationales Friedenssymbol / © Marie Accomiato (KNA)
Eigentlich ist der Olivenzweig ein internationales Friedenssymbol / © Marie Accomiato ( KNA )

Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat die Bundesregierung aufgefordert, deutlich gegen den völkerrechtswidrigen Einmarsch der Türkei in kurdisches Gebiet in Syrien Position zu beziehen. Sie müsse dies auch im Nordatlantikrat der Nato zum Ausdruck zu bringen, erklärte er am Sonntag in Hannover.

"Je länger die Bundesregierung hier schweigt, um so mehr entsteht der Eindruck einer deutschen Billigung dieses Militäreinsatzes", fügte er hinzu. Die türkische Militäraktion birgt nach Ansicht des EKD-Friedensbeauftragten zudem die Gefahr einer weiteren Eskalation nicht nur des syrischen Bürgerkrieges, sondern auch in der ganzen Region. US-Soldaten könnten plötzlich türkischen Militärs gegenüberstehen. Es sei zudem nicht auszuschließen, dass der Irak in diesen neuen Konflikt mit einbezogen werde.

Deutsche Waffen im Einsatz

Brahms verwies auch auf die Verwendung deutscher Waffen in dem Konflikt. Das mache deutlich, wie gefährlich es sei, deutsche Rüstungsgüter ohne vertragliche Einschränkungen auch an Verbündete zu liefern. "Diese Entwicklung zeigt die ganze Problematik von Rüstungsexporten."


Quelle:
epd