Den parlamentarischen Vorstoß für eine Ausweitung der Partnerschaft zwischen Nordrhein-Westfalen und Südafrika unterstützen die beiden großen Kirchen. Gerade in Zeiten von Klimakatastrophen, Flucht und Vertreibung habe das grenzüberschreitende politische Engagement einen besonderen Wert, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme des katholischen Hilfswerks Misereor an den Landtag in Düsseldorf.
SPD und Grüne fordern in einem Antrag, die seinerzeit mit der südafrikanischen Provinz Mpumalanga begonnene Partnerschaft auszubauen. Anlass ist die 25. Wiederkehr der ersten freien Wahlen in Südafrika. Laut Misereor gibt es aus nordrhein-westfälischer und südafrikanischer Perspektive viele Anknüpfungspunkte für Kontakte. Südafrika wie NRW seien bevorzugte Zielländer für Menschen auf der Flucht vor Kriegen, Naturkatastrophen und Armut. Zudem müssten die Partnerländer beim Strukturwandel im Energiesektor und beim Klimaschutz "enkeltaugliche Lösungen" finden.
Abschaffung der Visumspflicht für Staatsangehörige
Misereor begrüßt die vorgeschlagene Stärkung der Begegnungsmöglichkeiten und eine Erweiterung des Kulturaustauschs zwischen NRW und Südafrika. Hierzu wäre es hilfreich, wenn die Landesregierung sich über den Bundesrat für eine Abschaffung der Visumspflicht für südafrikanische Staatsangehörige einsetzen würde.
Die Evangelische Kirche von Westfalen kündigte an, dass sie sich in den Ausbau der Partnerschaft zwischen NRW und Südafrika aktiv einbringen werde. Seine Kirche habe seit Jahrzehnten enge Beziehung zu den Partnerkirchen in Südafrika und Namibia, betonte Oberkirchenrat Ulrich Möller gegenüber dem Landesparlament. Südafrika brauche gerade jetzt besondere Solidarität. Wie NRW stehe das Land vor fundamentalen Herausforderungen beim Umbau hin zu einer CO2-neutralen Gesellschaft, erklärte Möller. Dafür seien wirtschaftliche und gesellschaftliche Voraussetzungen zu schaffen.