Gesucht werden Menschen oder deren Angehörige, die im Bereich des heutigen Bistums sexualisierte Gewalt erlitten haben und mindestens 18 Jahre alt sind, wie die Diözese am Montag in Magdeburg mitteilte.
Interessierte wenden sich an die unabhängige Findungskommission unter Leitung des Vereins Wildwasser Magdeburg, die über die Zusammensetzung des Beirates entscheidet.
Beirat entsendet Mitglieder in Aufarbeitungskommission
Aufgabe des Betroffenenbeirates sei es, als Expertengremium aus Sicht von Betroffenen einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Umgangs mit Fragen der sexualisierten Gewalt im Bistum Magdeburg zu leisten.
Der Beirat soll zwei Personen in die unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum entsenden, die derzeit gegründet werde.
Aufgaben der Kommission
Diese Kommission soll aufarbeiten, wie viele Fälle sexuellen Missbrauchs es im Bistum gegeben hat, wie die Verantwortlichen mit Betroffenen und Beschuldigten umgegangen sind, und ob es Strukturen gibt, die sexuellen Missbrauch ermöglichen, erleichtern oder dessen Aufdeckung erschweren.
Neben den zwei Betroffenen soll die Kommission durch drei externe, vom Land Sachsen-Anhalt vorgeschlagene Personen mit fachlicher Eignung sowie bis zu zwei weitere Personen besetzt werden.
Erklärung zwischen Bischofskonferenz und Bundesregierung
Im Juni 2020 hatte die Deutsche Bischofskonferenz als erste Institution in Deutschland mit dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, eine "Gemeinsame Erklärung" zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch geschlossen.
Demnach soll es in allen 27 katholischen Bistümern künftig unabhängige Aufarbeitungskommissionen geben, die nach einheitlichen Standards arbeiten sollen.