Gemeindeleitung und neue Formen des Gottesdienstes

Ergebnisse des Pastoralen Zukunftswegs

Unter der Leitung von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki wurden am Samstag Ideen und Vorschläge der Zielskizze 2030 des Pastoralen Zukunftswegs diskutiert. Mit dabei war auch Dechant Norbert Hörter. Was wurde konkret erarbeitet?

Lebendig: Der Pastorale Zukunftsweg im Erzbistum Köln (Erzbistum Köln)
Lebendig: Der Pastorale Zukunftsweg im Erzbistum Köln / ( Erzbistum Köln )

DOMRADIO.DE: Welche Ziele hat ihre Arbeitsgruppe erarbeitet?

Norbert Hörter (Kreisdechant Rheinisch-Bergischer Kreis): Wir haben ja heute die Zielskizze vorgestellt, die aus allen fünf Arbeitsfeldern zusammengetragen ist. Und für mein Arbeitsfeld sind drei Dinge ganz wichtig: Darauf zu hören, was heute die Bedürfnisse der Menschen sind, wirklich inhaltlich vom Glauben an Jesus Christus erfüllt zu sein und ihn weiterzutragen und einfach Freude in der Kirche zu haben.

Konkret schauen wir, wie Sonntags Eucharistie gefeiert wird, was es an Gottesdiensten unter der Woche gibt und wie wir überhaupt Menschen im Blick auf die Weitergabe des Glaubens stärken. Es geht darum, dass unsere Caritasarbeit ein ganz konkretes festes Standbein vor Ort hat.

DOMRADIO.DE: Jetzt haben Sie das in Überschriften zusammengefasst, auch schon einige der Schlussfolgerungen, die aus diesen Überschriften gezogen werden, benannt. Was für konkrete Maßnahmen schlagen Sie vor?

Hörter: Ganz konkret möchte ich eigentlich zwei Dinge nennen. Es ist klar: Wir brauchen eine neue Gremienarchitektur, wenn wir über das Zukunftsbild der Kirche reden - in einer Kirche, die nur noch vier Ebenen hat: die Gemeinden, die Pfarrei, das Dekanat und das Bistum. Und wir wollen, dass die Gemeinden, also die ganz kleinen Einheiten vor Ort, aus denen viele zusammen eine Pfarrei bilden werden, von einem Team von Verantwortlichen geleitet werden.

Das heißt, dass drei Frauen und Männer, die qualifiziert und ausgebildet sind, diese Gemeinden mit allem, was dazugehört, leiten und steuern. Da werden wir im nächsten Jahr Piloten in unserem Bistum starten, um einfach auszuprobieren, wie das gehen kann.

Ein zweites ganz konkretes Beispiel: Wir brauchen eine deutlich bessere einladende Art und Weise, Gottesdienste zu feiern. Und da stellen wir uns vor, dass es Möglichkeiten gibt, um sich einzubringen und qualifizierte Menschen dafür auszubilden - im Blick auf die Eucharistie, aber vor allen Dingen auf neue Formen von Gottesdiensten mit den Menschen.

DOMRADIO.DE: Jetzt stehen die großen Regionalforen an. Drei wird es im Erzbistum Köln geben. 1500 Katholiken aus allen Gemeinden werden daran teilnehmen. Was erhoffen Sie sich von den Regionalforen?

Hörter: Eigentlich dreierlei: Wir wollen mit vielen Menschen, die die Zukunft gestalten wollen, auf die Zukunft schauen und viele, viele Ideen zusammentragen. Zweitens wollen wir, dass wir alle innerlich sagen: Ja, wir wollen das, auch wenn wir in einzelnen Punkten unterschiedlicher Meinung sind. Insgesamt soll es eine Stimmung geben, dass die Kirche von Köln aufbricht und dass unser Bistum in eine gute Zukunft geht. Und das Dritte ist, dass wir alle spüren, wir sind geborgen in dieser Gemeinschaft und in Jesus Christus, damit diese Foren auch wirklich eine Feier des Glaubens sind.

Das Interview führte Johannes Schröer.


Quelle:
DR