Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode zeigte sich am Freitagabend in Frankfurt überglücklich.
Er habe den Eindruck, das sich am Ende doch immer die Vernunft durchsetze. In Zweiter Lesung hatten 92 Prozent aller Delegierten, und knapp 82 Prozent der Bischöfe für das Dokument votiert.
Wichtige Stunde für die Frauen in der Kirche
Die Münsteraner Theologin Dorothea Sattler sprach von einer wichtigen Stunde für die Frauen in der Kirche. Sie nannte die Entscheidung historisch. Ihres Wissens habe erstmals eine nationale Bischofskonferenz mit Mehrheit der Forderung zugestimmt, den Ausschluss von Frauen beim Zugang zu kirchlichen Weiheämtern auf den Prüfstand zu stellen.
Bode und Sattler sind die beiden Vorsitzenden des Forums, das den Text erarbeitet hatte. Das 32-seitige Papier formuliert keine ausdrückliche Forderung, sondern lädt die Weltkirche ein, die Frage nach Diensten und Ämtern von Frauen in der Kirche noch einmal neu zu bedenken. Dazu gehöre auch "unabdingbar", die unterschiedlichen theologischen Positionen unter der Perspektive der Geschlechtergerechtigkeit zu reflektieren und dabei in engem Austausch mit den Sozialwissenschaften, Kultur- und Humanwissenschaften zu treten.
Rückenwind für Besuch in Rom
Bischof Bode sagte, dass das Votum Rückenwind gebe für den bevorstehenden Besuch der deutschen Bischöfe in Rom und für die Debatten im Rahmen der von Papst Franziskus einberufenen Weltsynode.
Sattler ergänzte, dass die in dem Papier enthaltenen Argumente bereits Beachtung bei Theologinnen und Theologen anderer Länder gefunden hätten.