Kardinal Woelki sichert Juden Unterstützung gegen Antisemitismus zu

Erschüttert über den Hass

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat den Juden seine Unterstützung gegen Antisemitismus zugesichert. In einem Glückwunsch zum am Sonntag beginnenden jüdischen Neujahrsfest drückte er seine Solidarität aus.

Gläubiger Jude bläst die Schofar (dpa)
Gläubiger Jude bläst die Schofar / ( dpa )

Er sei erschüttert über Antisemitismus und Hass gegen Juden, der sich in der jüngeren Vergangenheit immer offener zeige, schreibt Woelki in einem am Freitag veröffentlichten Glückwunsch zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana.

"Ich wünsche Ihnen und uns die Kraft, insbesondere die vor uns liegenden gesellschaftlichen Herausforderungen gemeinsam anzugehen und ein friedliches und wohlwollendes Miteinander zu gestalten".

Am Sonntagabend beginnt das jüdische Neujahrsfest

Die Juden in Israel und in aller Welt feiern am 10. und 11. September ihr Neujahrsfest Rosch Haschana. Nach dem jüdischen Kalender beginnt am Vorabend - also am Sonntagabend - das Jahr 5779 nach der Erschaffung der Welt. An den Festtagen ruht in Israel das öffentliche Leben; die Sicherheitsmaßnahmen im Land werden schon im Vorfeld verschärft.

Gläubige Juden gehen am Neujahrsfest zu Gebeten in die Synagogen und in Jerusalem auch an die Klagemauer. Dabei wird - als besonderes Zeichen - das Schofar-Horn, ein Widderhorn, geblasen.

Rosch Haschana wird im Judentum als klassisches Familienfest begangen. Angehörige reisen dazu auch aus Übersee an. Der Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv ist in den Tagen zuvor besonders ausgelastet. Die Familien essen gemeinsam, wobei Süßspeisen eine besondere Rolle spielen. Die Zeitungen überschlagen sich schon in den Tagen zuvor mit Rezepten und Vorschlägen für das Neujahrsmahl.

Festmonat Tischri

Der Neujahrstag leitet im Judentum den Festmonat Tischri ein. Er beginnt mit einer Folge von Bußtagen und mündet nach zehn Tagen in das Versöhnungsfest Jom Kippur (19. September), den höchsten Feiertag des Judentums. Dieser wird auch von vielen säkularen Juden als strenger Fasttag und als Anlass zum Schuldbekenntnis und zur Bitte um Vergebung begangen.

Vom 23. bis 30. September folgt dann das Laubhüttenfest Sukkot, das an den Zug der Israeliten durch die Wüste und auch an das Ende der Ernte erinnert, gefolgt von dem Fest der Thora-Freude (2. Oktober). (KNA)


Kardinal Woelki / © dr (DR)
Kardinal Woelki / © dr ( DR )
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