Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat die Entscheidung zur Seligsprechung des Priesters und Friedensaktivisten Max Josef Metzger (1887-1944) begrüßt.
Der Weg zur Seligsprechung sei nun endlich frei, sagte Burger am Freitag. "Darauf haben viele Menschen in der Erzdiözese Freiburg lange gewartet. Rom würdigt damit einen Verfechter des Friedens und Gegner des Nationalsozialismus."
Ein Vorbild
Metzger habe sich in finsteren Zeiten für Menschlichkeit eingesetzt, während viele andere schwiegen, sagte Burger. "Damit ist er für uns ein Vorbild, sich für den Frieden in unserem Land wie in der Welt zu engagieren."
Wann und wo die Zeremonie zur Seligsprechung stattfindet, ist zurzeit noch nicht entschieden. Mit der Seligsprechung zeichnet die katholische Kirche besondere Vorbilder im Glauben aus. In der Regel findet der feierliche Gottesdienst im Heimatbistum des Geehrten statt. Denkbar wären aber auch Feiern in Berlin oder Augsburg, wo Metzger lange lebte.
Die Nationalsozialisten richteten Metzger nach einem Schauprozess am 17. April 1944 hin. Er war wegen "Feindbegünstigung" als Hochverräter verurteilt worden. Zuvor saß er acht Monate lang in der Todeszelle.
Hinrichtung als Märtyrer-Tod anerkannt
Der aus dem südbadischen Schopfheim stammende Priester wurde nach den Erfahrungen als Militärgeistlicher im Ersten Weltkrieg zum Pazifisten und gründete mehrere pazifistische Gruppierungen. Bereits 1933 betonte er in einer Denkschrift den Gegensatz zwischen Kirche und Nationalsozialismus. Er wurde 1934 erstmals und danach mehrfach von der Gestapo verhaftet.
1994 wurde im Berliner Bezirk Wedding ein Platz nach Metzger benannt. 1997 hob das Landgericht Berlin das Todesurteil postum auf. Den Seligsprechungsprozess für Metzger eröffnete am 8. Mai 2006 der damalige Erzbischof von Freiburg, Robert Zollitsch. Er bezeichnete Metzger als prophetischen Märtyrer.
Am Donnerstag hatte der Vatikan die Hinrichtung Metzgers offiziell als Märtyrer-Tod anerkannt. Dies war Voraussetzung für eine feierliche Seligsprechung und Würdigung Metzgers als Glaubensvorbild.