Kirche vermittelt zwischen Konfliktparteien in Kamerun

Erzbischof Fuanya soll helfen

Die katholische Kirche bemüht sich im zentralafrikanischen Kamerun um ein Waffenstillstandsabkommen für den anglophonen Teil des Landes. Seit Monatsbeginn vermittelt sie zwischen der Regierung in Yaounde und dem Separatistenführer Julius Sisiku Ayuk Tabe. 

Präsidentenwahl in Kamerun / © Sunday Alamba (dpa)
Präsidentenwahl in Kamerun / © Sunday Alamba ( dpa )

Das berichtet Radio France Internationale (RFI) am Freitag. Details über die Gespräche im bischöflichen Zentrum von Mvolye wurden bisher nicht bekannt. Julius Sisiku Ayuk Tabe bezeichnet sich als Präsident Ambazoniens, wie die Unabhängigkeitsbefürworter die Regionen Nordwest und Südwest nennen. Er und neun weitere Separatisten waren vergangenes Jahr wegen Terrorismus und Sezessionsversuchen zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden. Im Rahmen der Gespräche konnten sie zeitweilig ihre Zellen verlassen. Zu den Vermittlern gehört Andrew Nkea Fuanya, Erzbischof von Bamenda.

Die Krise in den englischsprachigen Regionen brach 2017 aus, da im Schul- und Justizsystem Französisch weiter Einzug halten sollte. Schon Jahre zuvor hatten sich viele Bewohner von der Zentralregierung in Yaounde, wo Französisch gesprochen wird, benachteiligt gefühlt. Bei den Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Milizen der Separatisten sind mittlerweile mehr als 3.000 Menschen ums Leben gekommen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen schätzt, dass mehr als 679.000 Menschen im eigenen Land auf der Flucht sind.


Andrew Nkea Fuanya  / © icameroon.com
Andrew Nkea Fuanya / © icameroon.com
Quelle:
KNA