Erzbischof Heße sieht Gemeinschaft durch Corona gestärkt

Intensivere Begegnungen

Die Corona-Pandemie hat nach Auffassung von Spitzenvertretern der Kirchen in Schleswig-Holstein das menschliche Miteinander gestärkt. "Die Pandemie hat uns an manchen Stellen in die Tiefe geführt", sagte Erzbischof Stefan Heße.

Frau mit Atemschutzmaske / © Cristian Gennari (KNA)
Frau mit Atemschutzmaske / © Cristian Gennari ( KNA )

"Sie hat uns Manches genommen, vielleicht in der Breite und Vielfalt beschnitten, aber mit neuen Wegen in eine Tiefe hineingeführt", so der Hamburger Erzbischof am Freitag bei einem Gottesdienst in Kiel.

Zwar habe es während der Pandemie weniger Begegnungen gegeben, so Heße. Diese seien aber umso intensiver verlaufen.

Erzbischof Stefan Heße / © Maximilian von Lachner (DBK)
Erzbischof Stefan Heße / © Maximilian von Lachner ( DBK )

Die evangelische Schleswiger Bischöfin Nora Steen sagte: "Wir haben durch die Pandemie neu schätzen gelernt, wie die Grundwährung eines gelingenden gesellschaftlichen Miteinanders heißt: Gemeinschaft." Sie fügte hinzu: "Bei allem Kümmern um Hygienepläne und Schutzvorkehrungen haben wir erst spät erkannt, dass auch Einsamkeit krank machen kann." Die gesellschaftlichen Auswirkungen der vielen "vereinsamten Seelen" seien bis heute spürbar.

Opfer der Pandemie gedacht

Viele Menschen hätten sich auch von den Religionsgemeinschaften verlassen gefühlt, so Steen. Landtagsabgeordnete hätten sie etwa gegen Ende der Pandemie gefragt, wieso die Kirche den Zugang zu Krankenhäusern und Pflegeheimen nicht eingefordert habe. "Um so mehr und umso entschiedener gilt es jetzt, in dieser auch politisch so aufgewühlten Zeit daran festzuhalten: Niemand ist dazu geboren, um allein zu sein, sich vergessen zu fühlen."

Teilweise abgesperrte Kirchenbänke während der Corona-Pandemie / © Maria Irl (KNA)
Teilweise abgesperrte Kirchenbänke während der Corona-Pandemie / © Maria Irl ( KNA )

In dem Gottesdienst wurde der Opfer der Pandemie gedacht. Er bildete den Auftakt eines Symposiums des Schleswig-Holsteinischen Landtages und der Landesregierung zum Thema "Aus der Corona-Krise lernen - gemeinsam besser werden". Dabei wollten Politiker und Experten die Auswirkungen der Pandemie auf das gesellschaftliche Leben, den Staat, die Wirtschaft und andere Bereiche diskutieren und Lehren aus der Krise erörtern. 

Erzbistum Hamburg

Mariendom in Hamburg / © Maria Feck (KNA)
Mariendom in Hamburg / © Maria Feck ( KNA )

Die Fläche des Erzbistums Hamburg beträgt 32.520 Quadratkilometer, denn das Bistum umfasst drei Bundesländer: Hamburg (755 Quadratkilometer), Schleswig-Holstein (15.803 Quadratkilometer) und der Landesteil Mecklenburg (15.962 Quadratkilometer) des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Es ist damit das flächenmäßig größte Bistum in Deutschland. Dort leben insgesamt rund 364.500 Katholikinnen und Katholiken. Es ist gegliedert in 28 Pfarreien.

Quelle:
KNA