In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an die Jugendlichen in seinem Erzbistum fordert der Hamburger Erzbischof Heße, "entschieden an der Seite der Opfer zu stehen, ohne in abgrundtiefen Hass auf die Täter zu verfallen". Das Motto "Kein Hass" sei der erste Schritt hin zu Frieden.
Der Angriffskrieg Russlands sei furchtbar, so Heße. Das russische Militär töte Zivilisten, Soldaten vergewaltigten Frauen und verschleppten Kinder und Jugendliche. Krankenhäuser, Schulen und Wohnungen würden systematisch zerstört. All das seien vorsätzlich begangene Kriegsverbrechen.
"Feindesliebe fällt mir nicht leicht"
Jesus erwarte jedoch die Größe, auch die Menschen anzunehmen und zu bejahen, die vorsätzlich Böses tun. Namentlich nennt Heße den russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Trotz ihrer schrecklichen Taten bleiben sie Menschen und behalten ihre Menschenwürde. Ehrlich: Das fällt mir derzeit nicht leicht", schreibt der Erzbischof. Wenn Feindesliebe gerade zu viel verlangt sei, könne "Kein Hass" der erste Schritt sein.
Der Brief wurde laut Erzbistum an 32.000 junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren geschickt. Beigelegt sei ein Aufkleber mit dem Leitwort "Kein Hass". Außerdem werde die Aktion durch die Internetseite kein-hass.de unterstützt.