In einem am Dienstag verbreiteten Gespräch mit katholischen Journalisten aus zehn Ländern verriet er, dass sein Satz vom "Bellen der Nato vor den Toren Russlands" ein Zitat eines anderen Staatschefs gewesen sei. Wer es war, sagte der Papst jedoch nicht.
Wörtlich erklärte Franziskus: "Ein paar Monate vor Kriegsbeginn traf ich einen Staatschef, einen weisen Mann, der sehr wenig spricht (...). Er sagte mir, dass er sehr besorgt über die Entwicklung der Nato sei. Ich fragte ihn, warum, und er sagte: Sie bellen vor den Toren Russlands und sie verstehen nicht, dass die Russen imperial sind und keiner fremden Macht erlauben, sich ihnen zu nähern. Er schloss mit den Worten: Die Situation könnte zu einem Krieg führen."
Von westlichen Politikern kritisiert
Anfang Mai hatte der Papst in einem Interview der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" die Vermutung geäußert, möglicherweise habe das "Bellen der Nato vor Russlands Tür" zu dem Krieg beigetragen. Die Äußerung des Papstes hatten mehrere Politiker in westlichen Ländern kritisiert.
Beobachter rätseln unterdessen, wer der namentlich nicht genannte "weise" Stichwortgeber des Papstes unter den politischen Besuchern im Vatikan gewesen sein könnte. Vier Monate vor Kriegsbeginn, am 30. Oktober 2021, hatte der Papst den indischen Regierungschef Narendra Modi empfangen und mit ihm eine Stunde lang ein vertrauliches Gespräch geführt.
Am 16. Dezember empfing der Papst den italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella in Audienz und sprach mit ihm unter anderem über "internationale Angelegenheiten", wie der Vatikan anschließend mitteilte.