"Weltweit leben etwa 39,7 Millionen Menschen mit HIV. Ungeachtet der medizinischen Fortschritte im Kampf gegen die Immunkrankheit gehört AIDS weiterhin zu den bedrohlichsten Infektionskrankheiten unserer Zeit. In vielen Weltgegenden steigt die Zahl der Neuinfektionen sogar weiter an. Viele Menschen haben keinen Zugang zu den lebensnotwendigen Medikamenten." Wenngleich in den letzten Jahrzehnten große Erfolge bei der Vorbeugung und Behandlung von HIV/AIDS erzielt wurden, müsse die Weltgemeinschaft noch stärker zusammenarbeiten, um die Pandemie zu besiegen.
Kampf gegen HIV
Der Kirche komme dabei eine wichtige Rolle zu, betont Erzbischof Schick: "In vielen Ländern des globalen Südens steht die Kirche als tragende Säule des Gesundheitssystems mit ihren Krankhäusern und Gesundheitsstationen im Dienste der HIV- und AIDS-Patienten. Medizinische Betreuung allein reicht jedoch nicht aus. HIV-Infizierte und ihre Angehörigen erleiden oftmals gesellschaftliche Ausgrenzung und Diskriminierung. Unser Auftrag ist es daher, den Menschen mit HIV/AIDS und den Angehörigen auch spirituell, pastoral und sozial beizustehen." So folge die Kirche Christus, der sich in besonderer Weise der Kranken angenommen habe.
Bischof Bode äußert sich besorgt angesichts der Entwicklungen in Deutschland: "In unserem Land leben rund 90.000 Menschen mit HIV/AIDS. Man darf sich die Lage nicht schönreden! Die Zahl der Infektionen ist insbesondere unter jungen Menschen erschreckend hoch. Mehr noch: Untersuchungen zufolge wissen 11.600 Menschen in Deutschland nichts von ihrer Infektion. Aufklärung, Sensibilisierung und eine umfassende Seelsorge sind daher unverzichtbar im Kampf gegen HIV."
Die pastoralen Dienste, Kirchengemeinden und Seelsorgeeinheiten in Deutschland müssten wachsam sein für die individuellen Sorgen und Nöte der Betroffenen und ihrer Angehörigen, mahnt Bischof Bode: "Die Kirche als 'Heilsgemeinschaft' will für Menschen mit HIV/AIDS Heimat sein, in der sie Zuspruch und Zuwendung erfahren. Die Betroffenen gehören zur Kirche. Es ist unsere Pflicht, sie niemals allein und am Rande stehen zu lassen", so Bischof Bode.