Erzbistum Hamburg plant 2024 mit Minus von 20 Millionen Euro

Deutlich mehr Einbußen

Das finanziell angeschlagene Erzbistum Hamburg plant für 2024 mit einem geringeren Haushalt in Höhe von 230 Millionen Euro. Die Überschuldung des Erzbistums sei wieder gestiegen; Grund seien unter anderem Pensionsverpflichtungen.

Stapel aus Euro-Münzen stehen vor einem Holzkreuz und spiegeln sich im dunklen Untergrund  / © Julia Steinbrecht (KNA)
Stapel aus Euro-Münzen stehen vor einem Holzkreuz und spiegeln sich im dunklen Untergrund / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Damit ist der Etat um 29 Millionen Euro kleiner als im laufenden Jahr, wie die katholische Diözese am Mittwoch bekanntgab. Einkalkuliert ist ein Defizit von 19,9 Millionen Euro. 

Dieses geplante Minus sei deutlich geringer als im Vorjahr, da durch die gestiegenen Zinsen kein Geld mehr den Pensionsrückstellungen zugeführt werden müsse.

Fast die Hälfte der Ausgaben geht an Gemeinden 

Der im November erfolgte Jahresabschluss für das Jahr 2022 ergab, dass die Überschuldung des Erzbistums wieder gestiegen ist - auf 167,3 Millionen Euro. 

Zuvor war diese noch gesunken, von rund 105 Millionen Euro am Jahresende 2020 auf etwa 54 Millionen Ende 2021. Grund für den Anstieg seien die Pensions- und Beihilfeverpflichtungen. Fast die Hälfte der für 2024 eingeplanten laufenden Mittel soll in die Arbeit der Gemeinden fließen, ein Viertel in den Bereich Schule und Hochschule. 

Außerdem unterstützt das Erzbistum den Caritasverband, Kindertagesstätten und Bildungs- und Ordenshäuser. Darüber hinaus will die Erzdiözese in Schulen investieren, in seinen Pfarreien Entwässerungskanäle sanieren und Verwaltungsgebäude instandsetzen.

Kirchensteuer ist Haupteinnahmequelle 

Haupteinnahmequelle ist laut dem vom Wirtschaftsrat des Erzbistums beschlossenen Haushaltsplan die Kirchensteuer mit 122,1 Millionen Euro. 

Was macht die Kirche mit den Kirchensteuern? / © Grzegorz Zdziarski (shutterstock)
Was macht die Kirche mit den Kirchensteuern? / © Grzegorz Zdziarski ( shutterstock )

Verwaltungsdirektor Alexander Becker wies darauf hin, dass die unsichere Entwicklung der Kirchensteuereinnahmen und die anhaltenden Preissteigerungen das größte Risiko für das Jahr 2024 darstellten. 

Eine weitere Unsicherheit: "Die erwarteten hohen Tarifabschlüsse können zu höheren Kirchensteuereinnahmen führen, erhöhen aber auch die Personalkosten im Erzbistum."

Das Erzbistum Hamburg umfasst nach eigenen Angaben rund 360.000 Katholikinnen und Katholiken in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg. Es ist das flächenmäßig größte Bistum in Deutschland. 

Erzbistum Hamburg

Mariendom in Hamburg / © Maria Feck (KNA)
Mariendom in Hamburg / © Maria Feck ( KNA )

Die Fläche des Erzbistums Hamburg beträgt 32.520 Quadratkilometer, denn das Bistum umfasst drei Bundesländer: Hamburg (755 Quadratkilometer), Schleswig-Holstein (15.803 Quadratkilometer) und der Landesteil Mecklenburg (15.962 Quadratkilometer) des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Es ist damit das flächenmäßig größte Bistum in Deutschland. Dort leben insgesamt rund 364.500 Katholikinnen und Katholiken. Es ist gegliedert in 28 Pfarreien.

Quelle:
KNA