"Ich habe vollstes Verständnis, wenn unser Handeln Wut, Enttäuschung und Trauer auslöst", sagte er dem "Hamburger Abendblatt" am Mittwoch. Auch sei begreiflich, dass die recht plötzliche Verkündung der Schulschließungen von außen als "Bruch der bisherigen Kommunikation" gesehen werde.
Eltern und Lehrern war nach Haeps Worten noch Ende vergangenen Jahres in Aussicht gestellt worden, dass vor der Schließung einer Schule mit ihnen Lösungsmöglichkeiten gesucht würden. Wie schlecht die finanzielle Situation der Schulen sei, habe man aber erst wenige Tage vor der Verkündung am 19. Januar erfahren.
Auch andere Schulen in Gefahr
Angesichts der am 29. Januar auslaufenden Anmelderunde für das kommende Schuljahr habe man keine andere Möglichkeit gesehen, als die Schließung der Schulen sofort zu bestimmen. "Jedes weitere Betriebsjahr hätte die Überschuldung immens steigen lassen und dadurch alle anderen Schulen gefährdet."
Für die Überschuldung der Schulen ist aus Haeps Sicht nicht zuletzt eine nicht ausreichende Finanzierung durch die Stadt Hamburg schuld. Nach offiziellen Angaben trägt die Stadt - wie bei allen Privatschulen - 85 Prozent der Kosten, der Rest wird über Schulgeld und Zuschüsse des Erzbistums finanziert. Allerdings setze die Stadt den sogenannten Sollwert mit 6.000 Euro pro Schüler viel zu gering an, so Haep.
Gespräche laufen weiter
Die Aussage des Hamburger Schulsenators Ties Rabe (SPD), erst aus den Medien von den Schulschließungen erfahren zu haben, verwunderte Haep: "Ich habe bereits im Juli 2017 den Landesschulrat auf diese Entwicklung hingewiesen." Beide Seiten hatten nach den aktuellen Entscheidungen bereits angekündigt, weiter im Gespräch über den möglichen Erhalt einiger Schulen zu bleiben.
Das Erzbistum Hamburg hatte am Freitag bekanntgegeben, bis zu 8 seiner 21 katholischen Schulen in der Hansestadt zu schließen.
Generalvikar Ansgar Thim begründete den Schritt mit der angespannten Haushaltslage der Diözese, deren Schulden sich nach eigenen Angaben auf 79 Millionen Euro belaufen. In Politik und Elternschaft war die Entscheidung auf Kritik gestoßen. Einige Hundert Betroffene hatten sich in den vergangenen Tagen zu Demonstrationen vor dem Hamburger Mariendom versammelt.