Das sagte Bildungssenator Ties Rabe (SPD) dem "Hamburger Abendblatt". Seinen Angaben zufolge hat er nach Bekanntwerden erster Details bereits im Dezember einen Brief an Erzbischof Stefan Heße geschrieben. Der habe aber erst in der vergangenen Woche das Gespräch gesucht. "Wir haben uns ausgetauscht und weitere Gespräche auf Arbeitsebene vereinbart."
Das Erzbistum Hamburg hatte am Freitag bekanntgegeben, bis zu 8 seiner 21 katholischen Schulen in der Hansestadt zu schließen.
Angespannte Haushaltslage der Diözese
Generalvikar Ansgar Thim begründete die Entscheidung mit der angespannten Haushaltslage der Diözese, deren Schulden sich nach eigenen Angaben auf 79 Millionen Euro belaufen. Der Betrieb der Schulen soll langsam auslaufen, die rund 3.000 Schüler können laut Thim alle noch ihre Abschlüsse machen. Die Lehrer sollen an den 13 verbleibenden Schulen des Erzbistums weiterbeschäftigt werden.
Fünf Schulen nehmen bereits zum kommenden Schuljahr 2018/19 keine neuen Schüler mehr auf. Drei weitere erhalten eine Frist bis zum nächsten Schuljahr. Bis dahin will die Kirche noch nach Lösungen suchen, etwa mit der Stadt Hamburg. Rabe äußerte erneut sein Bedauern über die Entscheidung. Allerdings würden Hamburgs staatliche Schulen in den kommenden Anmelderunden die zusätzlich zu erwartenden Kinder aufnehmen, versicherte er.
Bestürzung bei Eltern und Lehrern
Forderungen nach einer höheren staatlichen Unterstützung für Privatschulträger wies er jedoch zurück. Hamburgs Förderung für freie Schulen sei deutlich höher als in den meisten anderen Bundesländern. Sie erhielten 85 Prozent ihrer Kosten erstattet.
Bei Eltern und Lehrern haben die geplanten Schulschließungen Kritik und Bestürzung ausgelöst. Das Erzbistum habe das Vertrauen der Eltern zutiefst enttäuscht, sagte Henrik Lesaar von der Gesamtelternvertretung der katholischen Schulen. "Wir dürfen nicht zulassen, dass die Finanzkrise des Erzbistums Hamburg das katholische Schulleben in Hamburg massiv beschädigt." Die Eltern wollten sich dafür einsetzen, die angekündigten Schließungen abzuwenden. Medien berichteten von weinenden Lehrern in den betroffenen Einrichtungen.