"Das Marien-Krankenhaus Lübeck wurde in Abstimmung mit der Bietergemeinschaft aus dem Prozess herausgenommen", so ein Sprecher des Erzbistums Hamburg. "Hier wurde ein separater Verkaufsprozess gestartet." Die Gründe dafür nannte er nicht. Zuerst hatte das "Hamburger Abendblatt" über den Vorgang berichtet.
Finanzielle Probleme
Die finanziell angeschlagene norddeutsche Diözese versucht seit einigen Jahren, ihre vier Krankenhäuser in Hamburg und Schleswig-Holstein zu verkaufen. Seit Sommer 2021 laufen Gespräche mit der Bietergemeinschaft aus der freikirchlichen Immanuel Albertinen Diakonie in Hamburg und der katholischen St. Franziskus-Stiftung Münster. Zum Verkaufspaket gehören nun noch drei Krankenhäuser in der Stadt Hamburg: das Marienkrankenhaus, das Kinderkrankenhaus Wilhelmstift und das Krankenhaus Groß-Sand.
Der Verkaufsprozess soll dem Sprecher zufolge "schnellstmöglich" abgeschlossen werden. Allerdings stehe er, wie das gesamte deutsche Gesundheitswesen, unter "äußerst herausfordernden und mitunter unwägbaren Rahmenbedingungen". Ursprünglich war ein Verkauf zum 1. Januar 2023 geplant.
In den vier Kliniken sind über 2.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Marienkrankenhaus und das Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg sowie das Marien-Krankenhaus in Lübeck sind zusammengeschlossen in der Ansgar-Gruppe, die zu 100 Prozent dem Erzbistum gehört. Das Krankenhaus Groß-Sand in Hamburg-Wilhelmsburg steht in Trägerschaft der dortigen Kirchengemeinde Sankt Bonifatius. Wegen der wirtschaftlichen Schieflage hat das Erzbistum die Verwaltung des Hauses übernommen.