Es gelte weiterhin die Ausgangslage, dass 13 Schulen weiterentwickelt würden, schreibt Generalvikar Ansgar Thim in einem Brief an die Schulleiter, der der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. Damit steht das Erzbistum weiterhin zu seiner Ende Januar getroffenen Entscheidung, bis zu acht seiner 21 katholischen Schulen zu schließen.
Zugleich erteilte es den Plänen einer Genossenschaftsinitiative, die alle 21 Schulen übernehmen wollte, eine Absage.
Projektplan bis Sommer
Die private Initiative um Rechtsanwalt Christian Bernzen und Ex-Staatsrat Nikolas Hill war Anfang Februar mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit gegangen, eine Genossenschaft zur Übernahme der katholischen Schulen zu gründen. Die Initiatoren hatten angekündigt, alle 21 katholischen Schulen übernehmen zu wollen und nicht nur die zur Schließung vorgesehenen acht.
In einem ersten Gespräch am Wochenende hatten sich Vertreter des Erzbistums und der Initiative darauf verständigt, "eine neue Form gemeinsamer Verantwortung für das katholische Schulwesen in Hamburg zu finden". Bis zu den Sommerferien soll ein Projektplan entworfen werden.
Keine gemeinsame Trägerschaft
In seinem Brief stellt Generalvikar Thim jetzt klar: "Gemeinsame Verantwortung heißt nicht gemeinsame Trägerschaft. Das Erzbistum Hamburg bleibt Träger seiner katholischen Schulen." Es begrüße auch weiterhin jede Initiative, die das Ziel unterstütze, mindestens 13 Schulen zu einem nachhaltigen, modernen Schulsystem zu entwickeln.
Lediglich für drei Schulen gebe es nach wie vor ein Moratorium, um nach Lösungen für den Erhalt zu suchen.
Die Vertreter der Initiative reagierten gelassen auf diese Äußerungen: "Die Frage nach der formellen Trägerschaft ist für mich weniger das Entscheidende", sagte Hill auf Anfrage. "Für mich ist es wichtig, die für die Schulen fachlich und wirtschaftlich sinnvollste Lösung zu finden." Wie diese Lösung am Ende aussehen werde, könne jetzt noch niemand sagen.
Auch andere kirchliche Gebäuse auf dem Prüfstand
Das Erzbistum Hamburg ist nach eigenen Angaben mit rund 79 Millionen Euro überschuldet. Ende Januar hatte die Diözese angekündigt, aufgrund der prekären wirtschaftlichen Lage bis zu acht ihrer 21 katholischen Schulen zu schließen. Am Dienstag war bekannt geworden, dass die Diözese auch ihre Kirchen und sonstigen Gebäude in den Pfarreien auf den Prüfstand stellen will.