Erzbistum Köln wirbt für Weltjugendtag

"Abenteuer Panama"

Der Startschuss ist gefallen. Jugendliche aus dem Erzbistum Köln können sich für die Wallfahrt zum Weltjugendtag in Panama im kommenden Januar anmelden. Diözesanjugendseelsorger Tobias Schwaderlapp wirbt für eine rege Teilnahme.

 (DR)

DOMRADIO.DE: Sind Sie selbst denn schon angemeldet?

Tobias Schwaderlapp (Diözesanjugendseelsorger des Erzbistums Köln): Ja. René Fanta, der Präses des BDKJ im Diözesanverband Köln, und ich haben uns letzte Woche gemeinsam über die Internetseite wjt-koeln.de angemeldet. Einfach auch, um ein Zeichen zu setzen, dass wir gemeinsam als die katholischen Jugendverbände und die Jugendseelsorge im Erzbistum diese Wallfahrt gestalten. Wir reisen zusammen nach Panama.

DOMRADIO.DE: Was erwartet die Jugendlichen denn in Panama?

Schwaderlapp: Zunächst würde ich sagen: ein Abenteuer. Ich war selber noch nicht da - überhaupt noch nie in Latein- oder Mittelamerika. Den Weltjugendtag in Rio de Janeiro haben wir leider damals mit der Diözesanwallfahrt von Köln nicht besucht. Deshalb war es mir ein umso größeres Anliegen, dass wir im kommenden Jahr gemeinsam nach Panama fahren.

Es erwartet die Jugendlichen sicherlich eine großartige Erfahrung. Wenn eine Million Jugendliche aus der ganzen Welt zusammenkommen, dann ist das eine Erfahrung, die bestimmt nicht spurlos an einem vorübergeht. Das ist schon einmal etwas Großartiges.

Dann erwartet die Jugendlichen auch ein anderes, vielen unbekanntes Land: Panama mit den großen sozialen Unterschieden, den beiden Weltmeeren, die durch den Panama-Kanal verbunden werden, ein schmales, reines Küstenland, Dschungel und Strand. Das sind alles Dinge, die schon vom Klang her Lust auf mehr machen.

DOMRADIO.DE: Der Weltjugendtag findet vom 22. bis zum 27. Januar statt. Das ist eine ungewöhnliche Zeit. Normalerweise sind die Weltjugendtage immer im Sommer, wenn die Jugendlichen auch Ferien haben. Warum jetzt im Januar?

Schwaderlapp: In der Tat wäre es im Sommer für alle Beteiligten deutlich angenehmer, das zu organisieren. Das gab es vor gut 20 Jahren schon einmal in Manila, dass man dort mit dem Weltjugendtag in den Winter gegangen ist. Damals war es, glaube ich, der größte Weltjugendtag überhaupt.

Wir sind in Panama sehr nah am Äquator. Aufgrund dieser subtropischen Bedingungen ist die Witterung offenbar nur im Januar so, dass man sagen kann, da kann man auch so viele Leute einladen und beherbergen, dass keiner automatisch einen Hitzeschlag bekommt oder im Regen versinkt. Das ist nach objektiven Gesichtspunkten die beste Reisezeit.

Jetzt ist das nun ungünstig für uns, aber man muss auch sagen, dass es ein Weltjugendtag für Jugendliche aus der ganzen Welt ist. Es gibt andere Länder, die mit dem Sommer Probleme haben und besser in dieser Zeit reisen können. So wird eine weltweite Solidarität ausgelebt.

Die Tage vom 22. bis 27. Januar sind die Abschlusstage des Weltjugendtags mit dem Papst. Aber wir reisen vom 15. bis zum 30. Januar, weil wir vorher noch die Tage der Begegnung ebenfalls in Panama in einer anderen Diözese, in der Stadt Colón machen werden. Da kann man noch einmal etwas intensiver Land und Leute kennenlernen, als es dann in der großen Masse möglich ist.

DOMRADIO.DE: Panama ist weit, ein Flug dorthin ist teuer, dementsprechend kostet die Wallfahrt fast 1.500 Euro. Ist der Weltjugendtag dieses Mal nur etwas für Reiche?

Schwaderlapp: Es ist in der Tat eine Herausforderung, die man nicht wegleugnen kann. Es ist ein objektiv hoher Preis. Aber es ist relativ zur Distanz und der Dauer des Aufenthalts auch wieder irgendwie machbar. Wir haben versucht, das Mögliche von unseren Mitteln auszuschöpfen, also pauschal erstmal einen erheblichen Zuschuss reingesteckt, um es überhaupt auf diese rund 1.500 Euro zu drücken.

Ansonsten würde ich vorschlagen, dass sich die interessierten Jugendlichen einfach melden. Wenn jemand sagt, er habe große Lust auf den Weltjugendtag in Panama, aber er könne sich die gesamte Summe nicht leisten, dann soll er uns ansprechen. Dann schauen wir gemeinsam nach Wegen, wie sich ein Mitkommen vielleicht doch noch realisieren lässt.

DOMRADIO.DE: Welche anderen Bedingungen gibt es denn noch für die Anmeldung? Was ist mit den Jugendlichen, die unter 18 Jahren sind?

Schwaderlapp: Wir haben zunächst einmal gesagt, dass wir Jugendlich ab 18 Jahren mitnehmen. Aber auch da, würde ich sagen, gilt, wenn jemand in Kürze 18 Jahre alt wird, dann soll er uns auch ansprechen. Auch da schauen wir, was sich machen lässt. Ich will jetzt nichts kategorisch ausschließen.

Ausgeschrieben haben wir ab 18 Jahren, weil es eben eine gewisse Distanz und ein gewisses Abenteuer ist, auf das man sich einlassen muss und wo man sich auch auf die Mitreisenden verlassen muss.

DOMRADIO.DE: Das Motto des Weltjugendtags stammt aus dem Lukasevangelium und lautet: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast". Was hat das mit den Jugendlichen zu tun?

Schwaderlapp: Das ist ein Wort aus dem Munde Marias als Antwort auf die Verkündigung des Engels, dass sie die Mutter Gottes werden soll. Insofern ist es die Antwort Marias auf die kleine Berufungsgeschichte, die sich dort abgespielt hat. Wir wissen, dass Maria zum dem Zeitpunkt noch nicht verheiratet war. Sie wird eine Teenagerin gewesen sein, also genau in der Zielgruppe des Weltjugendtags.

Berufung ist ein ganz großes Thema, und zwar nicht nur im enggefassten Sinn auf die geistlichen Berufe wie Priester oder Nonne hin, sondern generell hat Gott einen Plan mit einem. Dem soll man nachspüren und sich diesem Gott nach dem Vorbild Marias anvertrauen. Ich glaube, dass ist es, was dahintersteckt.

Das Interview führte Hilde Regeniter.


Tobias Schwaderlapp / © CRUX Köln (Erzbistum Köln)

Jugendlicher aus Panama / © Harald Oppitz (KNA)
Jugendlicher aus Panama / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
DR
Mehr zum Thema