"Der Aussage, die Pflege sei systemrelevant, müssen endlich auch Taten folgen", sagte Westerfellhaus am Montag in Berlin. Er fordert unter anderem einen Tarifvertrag mit attraktiven Löhnen und zeitgemäßen Arbeitszeitmodellen. Dieser solle auf die gesamte Branche der Langzeitpflege erstreckt werden können.
Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen
Auch müssten nach Westerfellhaus' Meinung Personalschlüssel und -ausstattung angepasst werden. Mithilfe einer einheitlichen elektronischen Abrechnung sowie einer digitalen Anwendung für die Verordnung und Genehmigung häuslicher Krankenpflege sollten die Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt werden.
Zudem spricht sich der Bevollmächtigte dafür aus, Pflegefachkräften heilkundliche Aufgaben zu übertragen und diese dafür von einfachen und Hilfstätigkeiten zu entlasten. Und schließlich sollten in allen Bundesländern Pflegekammern gegründet werden und die Bundespflegekammer in allen Gremien der Selbstverwaltung des Gesundheitssystems sitzen und die Politik beraten. Westerfellhaus nennt sein Konzept "Mehr PflegeKRAFT 2.0".
Auch Caritas fordert Verbesserung der Bedingungen im Pflegeberuf
Die Caritas forderte anlässlich des Aktionstages ebenfalls nachhaltige Verbesserungen der Bedingungen im Pflegeberuf. Eine Würdigung in Worten an einem Tag im Jahr genüge genauso wenig wie gelegentlicher Applaus - auch wenn beides richtig sei, sagte der Präsident des katholischen Wohlfahrtsverbands, Peter Neher. Er sprach sich ebenfalls für eine gute tarifliche Bezahlung aus, sowie für eine geringere Arbeitsverdichtung, etwa durch vernünftige Schichtmodelle und ausreichende Personalausstattung. Verbesserungen sollten über die Pflegeversicherung finanziert werden, um soziale Schieflagen bei Pflegebedürftigen und ihren Familien zu vermeiden.