Europäische Rabbiner verurteilen antichristliche Übergriffe

"Bedauern die Serie von Angriffen"

Die Konferenz Europäischer Rabbiner hat die jüngsten Angriffe auf Christen in Jerusalem verurteilt. In letzter Zeit war es in Israel verstärkt zu antichristlichen Übergriffen wie dem Spucken auf Christen oder Grabschändung gekommen.

Pinchas Goldschmidt, Vorsitzender der Europäischen Rabbinerkonferenz, nimmt an der 32. Generalversammlung der Konferenz der Europäischen Rabbiner teil / © Sven Hoppe (dpa)
Pinchas Goldschmidt, Vorsitzender der Europäischen Rabbinerkonferenz, nimmt an der 32. Generalversammlung der Konferenz der Europäischen Rabbiner teil / © Sven Hoppe ( dpa )

"Wir bedauern die Serie von verbalen und physischen Angriffen gegen christliche Geistliche und Gläubige", sagte Präsident und Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt am Sonntag in München.

Die  Konferenz Europäischer Rabbiner (CER) vertritt nach eigenen Angaben rund 1.000 Mitglieder, darunter 800 aktive Rabbiner von Dublin bis Wladiwostok.

Der Zusammenschluss engagiert sich für Religionsfreiheit sowie den interkulturellen und interreligiösen Dialog mit Muslimen und Christen.

Spucken auf Christen und die Schändung von Gräbern und Kirchen

In den vergangenen Wochen und Monaten war es verstärkt zu antichristlichen Übergriffen in Israel gekommen – etwa durch Spucken auf Christen und die Schändung von Gräbern und Kirchen.

Der israelische Präsident Isaac Herzog verurteilte die Taten kürzlich als "perverses Übel und eine absolute Schande für uns als Gesellschaft und als Land".

Übergriffe gegen Christen "fast normales Phänomen" in Israel

Zwar habe es auch in der Vergangenheit immer wieder Aggressionen gegen Christen von jüdischer Seite gegeben, sagte der künftige Kardinal und Lateinische Patriarch in Jerusalem Pierbattista Pizzaballa im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Neu ist die Häufigkeit, mit der sie geschehen – und die Tatsache, dass sie fast schon ein 'normales' Phänomen sind." Neben Beleidigungen würden Christen vor allem bespuckt – auch er selbst sei bereits angespuckt worden, gab der Patriarch an. Die Gründe dafür sieht der aus Italien stammende Erzbischof hauptsächlich in der Erziehung.

Vatikan-Flagge über Jerusalem zum Papstbesuch 2009 / © Harald Oppitz (KNA)
Vatikan-Flagge über Jerusalem zum Papstbesuch 2009 / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA