Evangelische Gegner der Frauenordination formieren sich

"InGo" gegen Frauen am Altar

Die Gegner der Frauenordination in der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche organisieren sich. Eine Initiative lehnt die Forderung nach der Frauenordination ab, da diese "nicht mit der Heiligen Schrift" vereinbar sei.

 Pastoralreferentin mit erhobenen Händen
 / © Harald Oppitz (KNA)
Pastoralreferentin mit erhobenen Händen / © Harald Oppitz ( KNA )

Das berichtet die evangelische Nachrichtenagentur «Idea». Bislang sind in der SELK Frauen zwar für das Amt der Pastoralreferentin und das der Diakonin, aber nicht zum Pfarramt zugelassen.

Die Initiative "Pro Grundordnung, kurz "InGo" kritisiert, dass sich hinter Forderung nach der Frauenordination die Ablehnung der von der Heiligen Schrift bezeugten und durch Vernunfterkenntnisse bestätigten Polarität der Geschlechter von Mann und Frau beziehungsweise der "Gender-Ideologie" sowie die Auflösung der natürlichen Ordnung von Ehe und Familie verberge.

Lange Zeit geschwiegen

Einer der Initiatoren ist Pfarrdiakon Detlef Löhde (Laatzen bei Hannover). Gegenüber "Idea" erklärte er, dass sich die Gegner der Frauenordination lange Zeit eher ruhig verhalten hätten, um die Einheit der Kirche nicht zu gefährden. Das könne man von den Befürwortern jedoch nicht behaupten. "Sie sind sehr laut und aggressiv. Besonders stört uns, dass sie vor allem mit gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen argumentieren und nicht mit der Heiligen Schrift."

Die Frauenordination wird von weiteren lutherischen Bekenntniskirchen abgelehnt, die sich im theologisch konservativen Internationalen Lutherischen Rat (International Lutheran Council/ILC) zusammengeschlossen haben. Auch die SELK gehört zu diesem Zusammenschluss. 

Im Juni 2023 hatte sich die Synode der SELK zuletzt mit dem Thema befasst und eine Kommission eingesetzt, die Sonderregelungen für einzelne Gemeinden oder Pfarrbezirke prüfen soll, wenn sie sich für die Frauenordination aussprechen.

SELK

Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) mit Hauptsitz in Hannover ist eine lutherische Bekenntniskirche. Ihre Ursprünge gehen auf das Jahr 1830 zurück. In ihrer Grundordnung steh: "Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche steht in der Einheit der heiligen, christlichen und apostolischen Kirche, die überall da ist, wo das Wort Gottes rein gepredigt wird und die Sakramente nach der Einsetzung Christi verwaltet werden. Sie bezeugt Jesus Christus als den alleinigen Herrn der Kirche und verkündigt ihn als den Heiland der Welt.“ DR, 14.1.2021

Panoramaansicht auf die Stadt Hannover, in der Mitte die Marktkirche (shutterstock)
Panoramaansicht auf die Stadt Hannover, in der Mitte die Marktkirche / ( shutterstock )
Quelle:
KNA