"Seit vielen Jahren hat Volker Bouffier die Geschicke des Landes Hessen maßgeblich mitgestaltet, dem Land ein Gesicht gegeben und war dabei immer ein verlässliches Gegenüber für die Kirchen", erklärte die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Beate Hofmann, am Montag in Kassel.
Auch in Krisenzeiten das Gespräch gesucht
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung sagte in Darmstadt, Bouffier (CDU) habe auch in Krisenzeiten immer wieder das Gespräch mit den Kirchen gesucht. "Er war so ein Garant für eine sehr gute Kooperation in den gemeinsamen Themen und Aufgaben."
Hofmann ergänzte, auch in den Hochphasen der Corona-Pandemie sei die Zusammenarbeit stets vertrauensvoll gewesen. "Es war für uns hilfreich und entlastend zu wissen: Regelungen, die uns als Kirche betreffen, werden gut mit uns abgestimmt und die Interessen und Fragen der Kirche werden gehört", so die Bischöfin.
Dienstältester deutscher Ministerpräsident tritt zurück
Bouffier (70) amtiert seit 31. August 2010 als Regierungschef des Landes Hessen und ist damit der dienstälteste Ministerpräsident Deutschlands. Im Februar 2022 hatte er angekündigt, am Ende Mai vorzeitig sein Amt aufzugeben und zurücktreten. Dass sich Bouffier vor den Landtagswahlen 2023 zurückziehen könnte, war erwartet worden.
Katholik soll Nachfolge übernehmen
Am Dienstag soll der bisherige hessische Landtagspräsident Boris Rhein (CDU) im Wiesbadener Landtag zu seinem Nachfolger gewählt werden. Damit wird nicht nur ein Generationswechsel eingeleitet. Dann folgt mit dem gebürtigen Frankfurter Rhein (50) auch ein engagierter Katholik auf einen überzeugten Protestanten im höchsten Regierungsamt des Bundeslandes. Rhein ist seit 2019 Präsident des hessischen Landtags. Von 2014 bis 2019 war er Minister für Wissenschaft und Kunst in Bouffiers Regierung. Von 2010 bis 2014 war Rhein hessischer Innenminister.