In Ex-Abtei Mariawald entsteht ein geistliches Zentrum

Der Welt zugewandt

Im ehemaligen Trappistenkloster Mariawald in der Eifel soll ein geistliches Zentrum entstehen. Wie das Bistum Essen mitteilte, werde der Lüdenscheider Pfarrer Andreas Rose den Aufbau übernehmen. Das Kloster war 2018 aufgelöst worden.

Abtei Mariawald / © Wolfgang Radtke (KNA)
Abtei Mariawald / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Der 500 Jahre alte geistliche Ort soll neu erschlossen und das "klösterliche Erbe weltzugewandt" weiterentwickelt werden, erklärte Pfarrer Rose. Dies geschehe in enger Verbindung mit dem Bistum Aachen, auf dessen Gebiet das Kloster liegt.

Wegen fehlendem Zuwachs geschlossen

Am 15. September 2018 wurde Mariawald - das letzte Trappistenkloster in Deutschland - aufgelöst. Bereits seit 2014 war die Abtei in der Obhut der vatikanischen Ordenskongregation.

Einziges deutsches Trappistenkloster: Abtei Mariawald in der Eifel  / © Wolfgang Radtke (KNA)
Einziges deutsches Trappistenkloster: Abtei Mariawald in der Eifel / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Das Kloster wurde nach Bistumsangaben wegen des fehlenden Mitgliedernachwuchses und in Fürsorge für die sehr alten Mönche dort geschlossen, deren Versorgung vor Ort nicht mehr zu gewährleisten gewesen sei.

Gebäude werden saniert

Träger des Klosters ist aktuell die Kloster Mariawald GmbH. Mit dem Verein war bei der Übernahme im Januar vergangenen Jahres vereinbart worden, dass wieder ein Orden oder eine geistliche Gemeinschaft in Mariawald beheimatet werden solle.

Aktuell würden die gepachteten Gebäude saniert, so das Ruhrbistum. Künftig sollen sie dann für Beherbergungen und Begegnungen genutzt werden.

Zisterzienser und Trappisten

Die Zisterzienser gehören zu den strengsten Orden der katholischen Kirche. Benannt ist der benediktinische Reformorden nach dem 1098 gegründeten Kloster Citeaux bei Dijon. Die hierarchisch-feudale Gliederung unter ein Mutterkloster wie Cluny lehnten die Zisterzienser ab; jedes Kloster ist völlig selbstständig.

Die Betonung von Handarbeit, Bodenkultur, Rodung und Landwirtschaft gaben dem Orden nicht zuletzt eine große Bedeutung bei der deutschen Ostsiedlung. Ortsbezeichnungen wie "-roda" oder "-rod" (Volkenroda, Himmerod) deuten oft auf Zisterzienser-Gründungen hin.

Zisterzienser-Mönche: Die Trappisten sind aus ihnen hervorgegangen / ©  Katharina Ebel (KNA)
Zisterzienser-Mönche: Die Trappisten sind aus ihnen hervorgegangen / © Katharina Ebel ( KNA )
Quelle:
KNA