Der frühere Vatikan-Chefdogmatiker Kardinal Luis Ladaria wird doch nicht an einem zentralen Treffen zur Zukunft der katholischen Kirche teilnehmen.
Das geht aus der finalen Teilnehmerliste für die bevorstehende Bischofssynode hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Gründe für den Rückzug unbekannt
Ladaria habe Papst Franziskus um den Rückzug von der Liste gebeten – und der Papst habe zugestimmt, erklärte der Untersekretär des Synodensekretariats, Bischof Luis Marin de San Martin. Die Gründe kenne er nicht.
Ladaria zählte zu den Teilnehmern, die persönlich vom Papst nominiert worden waren. Der 79-jährige Spanier war Anfang des Monats aus seinem Amt als Leiter der Glaubensbehörde verabschiedet worden.
Auf ihn folgte ein Landsmann des Papstes, der 61 Jahre alte Erzbischof Victor Fernandez aus Argentinien.
Ladaria zeigte Synodalem Weg Stoppzeichen auf
Ladaria gehörte zu jenen Vatikanvertretern, die bestimmten Vorhaben des Reformprozesses der katholischen Kirche in Deutschland – des Synodalen Wegs – Stoppzeichen aufzeigten.
Einige Befürworter des Projekts, etwa der Limburger Bischof Georg Bätzing, werden an der Bischofssynode im Vatikan teilnehmen.
Vom 4. bis 29. Oktober beraten die rund 450 Synodenteilnehmenden im Kern über eine Art neue Verfassung für die Kirche, die dem "Volk Gottes" mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten eröffnen soll.
Eine "offene Kirche für alle" ist das erklärte Ziel des Papstes. Die Bischofssynode ist Teil der sogenannten Weltsynode, einem umfassenden Beratungsprozess, an dem die gesamte Weltkirche teilhaben soll.