Experte für Konfliktlösung erhält Niwano-Friedenspreis

Einsatz für muslimisch-jüdischen Dialog

Katholiken gegen Protestanten, Muslime gegen Christen - Mohammed Abu-Nimer hat bereits in vielen Konfliktsituationen vermittelt. Dafür wird er jetzt ausgezeichnet.

Auf dem Sockel einer Stele sind die Symbole der Weltreligionen angebracht(v.l.n.r.): Davidstern, Mondsichel mit Stern, Kreuz, das Rad der Lehre und das indische Wort Om. / © Harald Oppitz (KNA)
Auf dem Sockel einer Stele sind die Symbole der Weltreligionen angebracht(v.l.n.r.): Davidstern, Mondsichel mit Stern, Kreuz, das Rad der Lehre und das indische Wort Om. / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Professor für Friedensbildung und Konfliktlösung, Mohammed Abu-Nimer, erhält den diesjährigen Niwano-Friedenspreis. Das gab die Niwano-Preisstiftung am Dienstag in Tokio bekannt. Ab dem Alter von 20 Jahren habe sich der Palästinenser für den muslimisch-jüdischen Dialog eingesetzt. Seit den frühen 1990er Jahren habe der heutige Professor an der American University in Washington in verschiedenen Konfliktsituationen vermittelt.

Abu-Nimers Einsatz für den Dialog 

Die Stiftung nannte unter anderem Abu-Nimers Einsatz für den Dialog zwischen Katholiken und Protestanten in Irland, Buddhisten und Hindus in Sri Lanka sowie zwischen Muslimen und Christen auf dem Balkan und in vielen afrikanischen Ländern. Sie hob zudem seine Arbeit in der arabischen Welt hervor, etwa im Irak, Syrien und den Palästinensischen Gebieten.

Niwano-Preis ist mit 20 Millionen Yen dotiert

Der Niwano-Preis ist mit 20 Millionen Yen (etwa 122.000 Euro) dotiert. Er ist benannt nach Nikkyo Niwano (1906-1999), dem Gründer der buddhistischen Reformbewegung Rissho Koseikai. Der Friedensaktivist war auch Beobachter beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965). Ein Termin für die Preisverleihung wurde noch nicht bekanntgegeben. Im vergangenen Jahr erhielt der indische Gerechtigkeits-Aktivist Rajagopal Puthan Veetil die Auszeichnung am 11. Mai. 

Interreligiöser Dialog

Der interreligiöse Dialog ist der katholischen Kirche ein wichtiges Anliegen. Sie versteht darunter alle positiven Beziehungen mit Personen und Gemeinschaften anderen Glaubens, um sich gegenseitig zu verstehen und einander zu bereichern. Im Dialog geben die Gläubigen Zeugnis von der Wahrheit ihres Glaubens im Respekt vor der religiösen Überzeugung des Anderen. So gehören Dialog und Verkündigung zusammen.

Der interreligiöse Dialog wird auf unterschiedlichen Ebenen vollzogen:

Symbolbild: Interreligiöser Dialog / © godongphoto (shutterstock)
Symbolbild: Interreligiöser Dialog / © godongphoto ( shutterstock )
Quelle:
KNA