Das teilte Orgelreferent Christoph Zimmermann am Dienstag in Erfurt mit. In einem Brief riet er den Orgelsachverständigen sowie Kirchenbaureferentinnen und -referenten, die Luftfeuchtigkeit in den Kirchenbauten im Blick zu behalten.
45 Prozent Luftfeuchtigkeit sind nötig
Zimmermann erklärte, auf Änderungen der Luftfeuchtigkeit reagiere das Holz der Pfeifeninstrumente. Bei ihnen könne es dadurch zu Funktionsbeeinträchtigungen kommen, die teilweise nur vorübergehend seien, aber auch zum Abblättern der Farbfassung und Rissbildung führen könnten.
Um Schäden zweifelsfrei auf Änderungen des Raumklimas zurückzuführen, müsse der jahreszeitlich bedingte Normalzustand im Kirchenraum ermittelt werden, so der Orgel-Experte. Er empfahl Klimadaten-Logger, die Temperatur und Feuchtigkeit regelmäßig messen und aufzeichnen. In der Regel sei es kritisch, wenn 45 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit unterschritten werden; entscheidend sei aber die Ausgangssituation der Temperaturschwankungen.
Raumbefeuchter können sinnvoll sein
Zimmermann empfahl, Fenster und Türen der Kirche geschlossen zu halten und diese nur kurz in den Morgenstunden lüften. Dies gelte ebenso für "Offene Kirchen", die auch außerhalb von Gottesdienstzeiten zugänglich sind. Ein Befeuchten des Raumes sei dann notwendig, wenn die Luftfeuchtigkeit den Normalwert über mehrere Tage deutlich unterschreite. Dies solle im Kirchenraum oder auf der Orgelempore und nicht in dem Pfeifeninstrument selbst erfolgen.
Außer Raumluftbefeuchtern sei es als preiswerte Variante auch empfehlenswert, Tücher über einem Wasserbehälter aufzuhängen, aus dem die Feuchtigkeit in den Textilien aufsteigen und verdunsten könne.