Noch bis diesen Sonntag geht es bei Vorträgen, Stadterkundungen, Exkursionen und in Workshops um eine Kirche, "die daran wächst, dass sie kleiner wird", sagte der Präsident des Kirchbautages, Andreas Barner, in Köln. Es sei eine offene Frage der Zukunft, wo noch neu gebaut werden könne.
Beim Kirchbautag gehe es aber auch um Kirchenräume, die als solche nicht mehr gebraucht würden: "Wir sprechen auch über die Umwidmung von Kirchen und neue Ideen." Dazu zählten etwa die Übernachtungskirchen für Pilger in Mitteldeutschland. Auch Bibliotheken würden in Kirchen eingerichtet.
In Köln viele "ganz konkrete Projekte" zu besichtigen
Köln sei als Ort für den Kirchbautag ausgesucht worden, weil dort viele "ganz konkrete Projekte" zu besichtigen seien, hieß es. In dieser Region kristallisierten sich Ideen, Räume für die Zukunft zu gestalten, sagte Gudrun Gotthardt, Landeskirchenbaudirektorin der gastgebenden Evangelischen Kirche im Rheinland. "Hier blickt man optimistisch nach vorn, verabschiedet sich konstruktiv von Liebgewonnenem und ist offen für Innovationen, solange man noch handlungsfähig ist."
Vorgestellt wurden etwa die Erlöserkirche in Köln-Weidenpesch, das aktuellste Neubauprojekt eines Gotteshauses im Rheinland, oder das Kölner Antoniter-Quartier in der Innenstadt, das neben Gemeinderäumen auch Wohnungen und Geschäftsräume beherbergt. Markus Zimmermann, stellvertretender Stadtsuperintendent Köln, sagte, man habe aus der Not eine Tugend gemacht. "Wir haben uns gesagt: Jetzt haben wir noch Spielräume und es gibt Lösungen. Wir sind eine Kirche der Zuversicht."
Der 1949 gegründete Evangelische Kirchbautag findet bei wechselnden Gastgeberkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) statt, zuletzt 2014 in München und 2019 in Erfurt. Leitendes Gremium ist das Präsidium, das durch den Rat der EKD berufen wird, derzeitiger Präsident ist EKD-Ratsmitglied Andreas Barner.