Dazu gehöre, auf eine Weise mit der Welt zu leben, die sie erhalte und ehre, anstatt sie auszuplündern.
In der christlichen Tradition sei die Vorstellung verankert, dass Tiere das Eigentum des Menschen seien, dass sie wie Dinge oder gar wie Maschinen behandelt werden könnten. "Dies zu entlarven, wird entscheidend dafür sein, unseren Umgang mit Tieren zu verändern", sagte Linzey, die stellvertretende Direktorin des Oxford Center für Tierethik ist.
"Gott steht auf der Seite der Schwachen"
In der Schöpfungstheologie sei es zentral, dass die Welt eben nicht dem Menschen gehöre: "Es geht in erster Linie darum, Gott als Schöpfer anzuerkennen", erklärte die Wissenschaftlerin. Daraus folge die Frage, welche Beziehung der Mensch zu Gottes Schöpfung entwickeln solle.
Die als erste Professorin für Tier-Theologie in den USA sieht bei dem Thema durchaus Bewegung. Lange sei die Tierschutzbewegung belächelt worden, sagte sie. Jetzt werde diskutiert und die Menschen seien bereit, beispielsweise über ihre Ernährung nachzudenken.
Die Theologin verwies auch auf die Enzyklika "Laudato si", in der Papst Franziskus für einen anderen Umgang mit Tieren werbe. Gott stehe auf der Seite der Schwachen und Verletzlichen, zu denen auch die Tiere zählten, betonte Linzey.