Vatikan korrigiert: Zentrales Personalbüro ist nur Vorschlag

Falschmeldung aus Rom

​Die vom Vatikan am Freitag angekündigte zentrale Personalabteilung ist bisher nur ein Vorschlag, über den der Papst noch nicht entschieden hat. Die Kardinäle Marx und Maradiaga hatten angeregt, die Verwaltung der Kurie zentraler zu gestalten.

Die Kurie bei Papst Franziskus / © Stefano Carofei (KNA)
Die Kurie bei Papst Franziskus / © Stefano Carofei ( KNA )

Wie das vatikanische Presseamt am Samstag berichtigte, handelt es sich bisher nur um einen Vorschlag der Kardinäle Reinhard Marx und Oscar Rodriguez Maradiaga. Diesen werde der Papst studieren und bei Zustimmung zu gegebener Zeit mit einem eigenen Erlass (Motu Proprio) einrichten, heißt es in der Mitteilung.

Neue Direktion soll für sämtliche Einrichtungen zuständig sein 

Am Freitag hatten das Presseamt und Vatican News mitgeteilt, der Papst habe bereits eine neue sogenannte "Generaldirektion für das Personal" errichtet. Es solle in der Ersten Sektion des Staatssekretariats angesiedelt werden, wo es bereits eine Personalabteilung gibt, deren Kompetenzbereich ausgeweitet und gestärkt würde.

So sollte die neue Direktion für sämtliche Einrichtungen des Heiligen Stuhls zuständig werden - für Personalentwicklung, Koordination, Aufsicht und Verwaltung. Dabei soll sie mit dem Governatorat, also der Verwaltung des Vatikanstaates, ebenso zusammenarbeiten wie mit dem Wirtschaftsrat und dem Pensionsfonds.

Kririk an dezentraler Verwaltung in der Kurie

Der Münchner Kardinal Marx als Leiter des vatikanischen Wirtschaftsrates und der honduranische Kardinal Maradiaga als Koordinator des Kardinalsrates sind beide maßgeblich beratend für die Kurienreform des Papstes zuständig. In der Vergangenheit gab es mehrfach Kritik an etlichen dezentralen und unkoordinierten Zuständigkeiten in der Verwaltung der Kurie.

Seine Kurienreform führt Papst Franziskus Schritt für Schritt durch. So hat er in den vergangenen Jahren bereits etliche Neuordnungen und Zusammenschlüsse verfügt. Der endgültige Text seiner neuen Kurienverfassung, bei der der Kardinalsrat den Papst berät, soll im Laufe dieses Jahres abgeschlossen und veröffentlicht werden.


Quelle:
KNA
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