DOMRADIO.DE: Welche Erfahrungen machen denn Katechetinnen und Katecheten heute? Wie schwer ist es, Leuten von heute den Glauben zu vermitteln?
Robin Teders (Referent für Katechese im Erzbistum Köln): Die Katechetinnen und Katecheten machen natürlich die Erfahrung, dass es schwieriger geworden ist, vom Glauben zu reden und dass organisatorische und strukturelle Probleme auch in den Gemeinden ein großes Thema sind.
Nichtsdestotrotz wird ihnen natürlich auch vor Ort viel für ihren Einsatz zurückgegeben, sie erfahren da viel Bestätigung. Vor allen Dingen merkt man, dass sie einfach mit viel Herzblut, mit viel Leidenschaft und Begeisterung dabei sind.
Deswegen ist es uns wichtig, ein großes Dankeschön mit so einem Treffen zu setzen.
DOMRADIO.DE: Warum ist Katechese überhaupt wichtig?
Teders: Das Erzählen vom Glauben ist so wichtig, weil es den Glauben erfahrbar macht. Manche Dinge des Glaubens sind sehr abstrakt, sind schwierig nachzuvollziehen. Da ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die in Beziehung gehen und diesen Glauben vorleben und authentisch vom Glauben erzählen und berichten können.
DOMRADIO.DE: Das Motto des "Forums Katechese" in diesem Jahr lautete "Auf einer Wellenlänge". Was genau war damit gemeint?
Teders: Das hatten wir uns im letzten Jahr überlegt und unsere Gedanken dazu waren, dass Verkündigung immer nur gemeinsam geht. Da ist es ganz wichtig, sich auf die Zielgruppe, aber auch auf die Situation und die eigenen Fähigkeiten einzustellen, also sich auf eine Wellenlänge mit dem Gegenüber, mit der Gruppe zu begeben. Es ist so ein bisschen wie im Radio – man braucht die richtige Frequenz, um Menschen in verschiedenen Situationen zu erreichen.
DOMRADIO.DE: Es gibt heutzutage immer mehr Menschen, die sich von der Kirche abwenden, aber trotzdem ein spirituelles Bedürfnis haben und auch angeben, nach wie vor irgendwie an eine höhere Macht zu glauben. Wie gehen Sie damit als Katechet um?
Teders: Uns ist es ganz wichtig, dass Menschen, die zum Beispiel in der Sakramentenvorbereitung, also bei der Erstkommunion oder der Firmung, eine positive Erfahrung machen, mit positiven Erfahrungen aus dieser Vorbereitung rausgehen. Aber es sollen auch die Katechetinnen und Katecheten mit einem guten Gefühl und einem positiven Feedback da rausgehen.
DOMRADIO.DE: Am Wochenende hatten sie eine ganze Reihe von Workshops zum Thema Katechese. Was war da für Sie besonders gelungen?
Teders: Da ist es schwierig, nur einen Workshop herauszuheben. Wir hatten eine sehr große Bandbreite. Wir hatten einen Workshop zum Thema Gebet, wir hatten etwas zum Thema "Leichte Sprache", es gab Musik, es gab Kreativität, es gab etwas zum Thema Taufe. Da war für jede und jeden etwas dabei.
DOMRADIO.DE: Was wünschen Sie sich für die Katechetinnen und Katecheten im Erzbistum Köln? Was sollen die im besten Fall von diesem Wochenende mitnehmen?
Teders: Ich hoffe, dass die Menschen, die am Wochenende bei uns waren, bestärkt und auch ein bisschen gesegnet wieder in ihre Arbeit zurückkehren können. Ich hoffe zudem, dass sie methodisch und inhaltlich etwas erfahren und mitgenommen haben und dass sie die Gemeinschaft erfahren hatten.
Wir hatten über 100 Teilnehmende. Das ist eine schöne große Gruppe. Es war eine sehr gute Stimmung. Wichtig für uns war, dass sie wissen, dass wir immer für sie ansprechbar sind und dass sie viel methodisch und inhaltlich mitnehmen konnten.
DOMRADIO.DE: Im nächsten Jahr gibt es dieses "Forum Katchese" erneut?
Teders: Das "Forum Katechese"-Jahrestreffen wird auch nächstes Jahr wieder stattfinden, am Wochenende 27. und 28. Juni 2025, wieder ein Altenberg und diesmal unter dem Motto "Darf's was mehr sein?"
Dann beschäftigen wir uns mit der Frage nach dem Wesentlichen in der Katechese, also dem authentischen Vorleben, dem authentischen Handeln, dem Verkünden des Glaubens. Wir wollen da schauen, dass wir gut den Fokus bewahren und uns auf das Wesentliche konzentrieren und vielleicht auch mal überlegen, ob nicht an der ein oder anderen Stelle weniger mehr ist.
Das Interview führte Hilde Regeniter.