Italiens berühmte Filmstudios Cinecittà in Rom: Der Drehort von Filmen über Päpste bekommt nun Besuch vom echten Kirchenoberhaupt. Am 17. Februar trifft Franziskus im Rahmen des Pilgerevents Heiliges Jahr dort Menschen aus Kunst und Kultur. Es ist der erste Besuch eines Papstes in der von Benito Mussolini 1937eröffneten Filmstadt.
Filmliebhaber Franziskus
Der 88-jährige Argentinier Franziskus ist Liebhaber von Italiens klassischem Nachkriegskino. Roberto Rossellinis Drama "Rom, offene Stadt" und Federico Fellinis Tragödie "La Strada - Das Lied der Straße" zählen zu den Lieblingsfilmen des Papstes. Als Kind und Jugendlicher besuchte er mit seiner Familie häufig das Kino in der Nachbarschaft in Buenos Aires. Auf dem Programm: italienische Filme aus der neorealistischen Ära und darüber hinaus.
![Cinecittà Studios in Rom / © Giangy (shutterstock) Cinecittà Studios in Rom / © Giangy (shutterstock)](/system/files/styles/392x221_1x/private/image/shutterstock_2225773807.jpg.avif?itok=Dt19HaC9)
Der als Jorge Mario Bergoglio geborene Papst ist Sohn eines Italieners. Sein Vater wanderte mit seinen Eltern Ende der 1920erJahre nach Argentinien aus. Auch Franziskus' Mutter hat italienische Eltern. Bergoglio wuchs mit vier jüngeren Geschwistern in der argentinischen Hauptstadt auf.
Neuer Papstfilm
Franziskus' Leben soll bald verfilmt werden. Im Dezember erwarb die italienische Produktionsfirma "Lucky Red" die Rechte für die imvergangenen Jahr erschienene Papst-Autobiografie "Life". Ob auch in den Cinecittà-Studios gedreht werden soll, ist bislang nicht bekannt.
Dort produzierten schon Rossellini und Fellini einige ihrer Filme. Klassiker wie "Ben Hur" und "Quo vadis?" entstanden ebenfalls in den Studios im Südosten Roms. Der Film "Die zwei Päpste" (2019) drehte sich um Franziskus und seinen zurückgetretenen Vorgänger Benedikt XVI. (1927-2022). Die Rolle des aktuellen Papstes spielte JonathanPryce, der dafür bei den Oscars 2020 eine Nominierung als bester Hauptdarsteller erhielt.
Teile des kürzlich veröffentlichten Papstwahl-Films "Konklave" wurden ebenfalls in Cinecittà gedreht. Dafür entstand dort ein Nachbau der Sixtinischen Kapelle - nicht zum ersten Mal. Durch ein Drehverbot im Vatikan hat man in der zwölf Kilometer entfernten Filmstadt Übung im Nachbauen von kirchlicher Szenerie. Das könnte sich auch bei derOscar-Verleihung im März auszahlen: Dort ist das Werk des in Deutschland geborenen Regisseurs Edward Berger in gleich acht Kategorien nominiert.