Frauen bleiben laut Stetter-Karp in katholischer Kirche diskriminiert

Große Bedeutung im synodalen Prozess

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, zeigt sich enttäuscht über Ergebnisse der Weltsynode. Offene Diskriminierung gegenüber Frauen zu beenden sei offenbar nicht ausreichend gewollt.

Irme Stetter-Karp (ZdK-Präsidentin) / © Paul-Philipp Braun (epd)
Irme Stetter-Karp (ZdK-Präsidentin) / © Paul-Philipp Braun ( epd )

Nach wie vor schätze die Kirche die Frauen unter anderem für ihre Mütterlichkeit und Warmherzigkeit, "nicht aber für Fähigkeiten des Führens, des Entscheidens, der Bekleidung kirchlicher Weiheämter".

In dem am Samstag veröffentlichten Abschlussdokument der Synode heißt es, die Frage des Zugangs von Frauen zum diakonischen Dienst bleibe offen. Diesbezüglich seien weitere Überlegungen erforderlich. Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Georg Bätzing, hatte den Inhalt des Abschlusspapiers der Synode zuvor in Rom als "noch etwas zaghaft" bewertet.

Papst steht hinter Abschlussdokument

Überraschend hatte Papst Franziskus am Samstag erklärt, sich unmittelbar hinter das Abschlussdokument zu stellen und kein eigenes apostolisches Schreiben zu veröffentlichen. ZdK-Präsidentin Stetter-Karp wertete das als «kleine Sensation». «Indem er auf ein nachsynodales Schreiben verzichtet, gibt er der Weltsynode eine große Bedeutung im synodalen Prozess. Ihre Beschlüsse sollen in der Weltkirche direkt umgesetzt werden», erläuterte sie.

Seit drei Jahren war im Rahmen der Weltsynode über Strukturen und Ausrichtung der Kirche beraten worden. Den Abschluss bildete der seit dem 2. Oktober im Vatikan tagende zweite Teil der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode. Zum ersten Mal hatten nicht nur Bischöfe, sondern auch Ordensvertreter und Laien bei einer Bischofssynode ein Stimmrecht, darunter auch Frauen.

Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus. Es vertritt die katholischen Laien bei der gesellschaftlichen Meinungsbildung und ist das von der Bischofskonferenz anerkannte Organ zur Koordinierung des Laienengagements in der Kirche. Allerdings melden sich immer wieder auch einige katholische Laien und Vereinigungen zu Wort, die das ZdK nicht als ihre Vertretung verstehen.

Das Kreuz des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)  / © Harald Oppitz (KNA)
Das Kreuz des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
epd