Ein frohes Neues Jahr! Ja, ich meine das ernst. Ich weiß schon, wir haben erst September, aber tatsächlich: Hier in Jerusalem lernt man, dass so ein Jahr ganz verschieden beginnen kann. Am 1. September beginnt für unsere orthodoxen Geschwister ein neues Kirchenjahr.
Unsere jüdischen Freunde haben Rosch Haschana dieses Jahr Anfang Oktober. Bei unseren muslimischen Freunden wandert der Jahresbeginn durch den ganzen Kalender. Der 1. Januar ist also nur eine Möglichkeit, des Jahr zu beginnen. Für uns westliche Christen ist es ja der erste Adventssonntag.
Der 1. September ist aber nicht nur für die orthodoxen Christen ein ganz wichtiger Tag. Papst Franziskus hat in ökumenischer Freundschaft den 1.9. als Tag zur Bewahrung der Schöpfung ausgerufen, um Sensibilität für das zu schaffen, was uns anvertraut ist.
Sogar säkular ist der 1. September sehr wichtig für viele Menschen. Ein neues Schuljahr beginnt in diesen Tagen, das Studium beginnt auch bei uns. Das heißt es ist für viele eine Zeit, noch einmal innezuhalten, sich zu fragen: Für was bin ich dankbar? Und was sind meine Sehnsüchte für das noch verbleibende Drittel 2024?
Ich frage Sie ganz ehrlich: Auf was schauen Sie mit Dankbarkeit zurück im Jahr, das hinter uns liegt? Und was erhoffen Sie sich noch für das, was kommt?
Liebe Grüße aus Jerusalem,
Ihr Abt Nikodemus