Unter den Teilnehmern war auch der deutsche Kardinal und frühere Präsident des päpstlichen Ökumene-Rats Walter Kasper. Dem Gottesdienst wohnten auch zahlreiche ostkirchliche Würdenträger bei. Die offizielle Eröffnung des Friedenstreffens mit den Delegationen nichtchristlicher Religionen findet am Nachmittag mit Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella statt. Papst Franziskus reist zum Abschluss der Begegnung am Dienstag an.
Bischof Sorrentino verwies in seiner Predigt auf soziale Gerechtigkeit als Voraussetzung für Frieden. Am Ende des Lebens werde jeder nach seinem Verhalten gegenüber den Benachteiligten beurteilt. "Die Armen werden unsere Richter sein oder unsere Anwälte", sagte Sorrentino. Er erinnerte an das erste Friedenstreffen in Assisi, das Johannes Paul II. (1978-2005) vor genau 30 Jahren einberufen hatte.
Hohe Sicherheitsvorkehrungen
Das Friedenstreffen findet unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Für den Schutz der Veranstaltungen in der umbrischen Kleinstadt wurden neben Polizei und Carabinieri auch Einheiten der Forstwache und der Finanzpolizei sowie Einsatzkräfte aus anderen Teilen Italiens zusammengezogen.
Ein Sprecher der Quästur in Perugia sagte auf Anfrage weiter, man habe die Strategie der Terrorgefahr angepasst und setze auf weiträumige Absperrungen und Personenkontrollen mit Metalldetektoren sowie nachrichtendienstliche Ermittlungen, um einen ungestörten Ablauf der religiösen Zeremonien und Begegnungen zu garantieren. Zudem seien viele Beamte in Zivil unterwegs.
Insgesamt 12.000 Teilnehmer erwartet
Von Sonntag bis Dienstag treffen sich in Assisi mehr als 500 Delegierte von neun Glaubensrichtungen zu Podiumsrunden, Vorträgen und Gebeten. Die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio, die die Zusammenkunft organisiert, rechnet mit rund 12.000 Teilnehmern bei den 29 Podien und weiteren Veranstaltungen. Neben dem Dialog der Religionen geht es auch um Themen wie Recht auf Nahrung, Migration und Umweltschutz.